Baumann, Doris

geb. Przibram
* 8.6.1914, Wien, † 1996, Wien
Zoologin

D. B. war die Tochter von Univ. Prof. Hans L. Przibram (1874-1944 Theresienstadt), Zoologe und Begründer der experimentellen Biologie in Österreich und Anna, geb. Gräfin Korczak-Komorowska (†1933). Sie hatte zwei Schwestern: Margarita Singer (*1909), wurde von einem privaten Heim nach Steinhof überstellt, 1942 nach Minsk deportiert und dort ermordet. Vera (*1910) emigrierte nach Kanada.
D. B. besuchte die die Volks- und Mittelschule in Wien, studierte Zoologie und Chemie an der Universität Wien, dissertierte über „Froschherzen“ und konnte noch im Juni 1938 alle Prüfungen ablegen, musste aber bereits einen Eid auf Hitler ablegen.
1935 Heirat mit Dr. Rudolf Baumann (*1910), Jurist, wurde 1938 entlassen und war dann als Handlungsreisender tätig, 1940 kam der Sohn zur Welt, wenig später eine Tochter. Der Ehemann musste zunächst einrücken, wurde aber dann als „Vierteljude“ und mit einer „Halbjüdin“ verheiratet, als „wehrunwürdig“ erklärt. Als im Laufe des Krieges doch noch alle Männer eingezogen wurden, konnte er sich in Strengberg verstecken.
D. B. arbeitete zwei Jahre als Stenotypistin bei der Papierfabrik Steyrermühl, übersiedelte 1944 nach Strengberg in Niederösterreich. Sie lebte später in Wien und war als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes tätig.

Literatur / Quellen

Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Erzählte Geschichte. Berichte von Widerstandskämpfern und Verfolgten. Bd. 3: Jüdische Schicksale. Berichte von Verfolgten. Wien 1992.
www.doew.at
www.vhshietzing…/

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