Barach Rosa, geb. Gottlob, Ps. Dr. Maria Lavera; Schriftstellerin, Pädagogin, Schulgründerin und Journalistin
Geb. Neu-Rausnitz, Mähren (Rousinov, Tschechien), 15.5.1841
Gest. Wien, 22.2.1913

Herkunft, Verwandtschaften: R. B. stammt aus unbemittelter Familie, der Vater war Steinmetz.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Dr.med. Sigmund Barach. Ein Sohn, angeblich ein musikalisches Wunderkind.
Ausbildungen: Zunächst besuchte sie die zweiklassige Schule in Neu-Rausnitz in Mähren, anschließend die Schule der Ursulinnen und die höhere Töchterschule in Brünn.
Laufbahn: Als Kind musste sie oft in der Nacht arbeiten, dabei dachte sie sich Märchen und Geschichten für ihre Geschwister aus. Mit 16 wurde sie Erzieherin auf einem mährischen Gut und beschäftigte sich nebenbei mit der Poesie. 21-jährig war sie als Erzieherin in Wien tätig. Nachdem sie ihre Lehrerinnenprüfung abgelegt hatte, gründete sie in Wien-Fünfhaus eine höhere Töchterschule, die sie aber nach ihrer Verheiratung wieder aufgab. Damit begann für sie eine Zeit des künstlerischen Schaffens. Auf beinahe allen Gebieten der Literatur war sie schöpferisch tätig. Sie war die erste Frau, die in Wien öffentliche Vorlesungen hielt. Außerdem ist sie die Gründerin des Kinderasyls Kahlenbergerdorf und des Wiener Schriftstellerinnenvereins. Einige ihrer Gedichte wurden vertont und von den meisten Männergesangsvereinen gesungen. Sie war unter anderem auch Mitarbeiterin der „Wiener Morgenpost“. 1882 unternahm sie mit ihren Dichtungen eine Reise nach Deutschland. 1887 Gründerin der Töchterschule Wien-Rudolfsheim, Gründerin des Kinderasyls Kahlenbergerdorf, Gründerin des Wiener Schriftstellerinnenvereins „Vorwärts“, Gründerin einer Volksküche und eines Frauenheims, 1882 Tournee in Deutschland als Vortragende eigener Dichtungen.
Ausz., Mitglsch.: Ihre Erzählungen „Soldatenfritz“ und „Aus eigener Kraft“ wurden mit einem 1. Preis ausgezeichnet und vom österreichischen Ministerium in allen Schulbibliotheken eingeführt. Sie war Mitglied des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien.

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: „Aus eigener Kraft. Eine preisgekrönte Erzählung für die Jugend. Zum allerhöchsten Namensfeste Sr. Majestät dem Kaiser Franz Josef I. in tiefster Ehrfurcht gewidmet“ (1878), „Soldatenfritze“ (1881), „Liebesopfer“ (1884)
L.: Blumesberger 2006, Czeike Bd 1 2004, Giebisch/Guggitz 1964, Giebisch 1948, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, ÖNB 2002, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager 1982, Wininger, NFP 24.2.1913, www.onb.ac.at/ariadne/

Susanne Blumesberger / Karin Walzel