Bader Helene; Individualpsychologin
Geb. Wien, 27.12.1889
Gest. ? (nach 1942, vermutlich in einem KZ ermordet)

Laufbahn: H. B. war in den 1920er und 1930er Jahren als Erzieherin im Verein für Individualpsychologie tätig und Mitglied in der „Wiener pädagogischen Arbeitsgemeinschaft“, sowie später in der Fortsetzungsgruppe „Arbeitsgemeinschaft der Berater und Erzieher“. Sie hielt dort Vorträge und Diskussionen über pädagogische Fragen vor individualpsychologischem Hintergrund. Die Ergebnisse veröffentlichte sie unter „Heilpädagogik“ in der Internationalen Zeitschrift für Individualpsychologie. 1929 übernahm sie die Leitung der Kinderambulanz der individualpsychologischen Sprechstunde im Mariahilfer Ambulatorium, Sandwirtgasse 3. Sie bot dreimal in der Woche Beratung der unter 14jährigen und ihrer Mütter an. Als Erzieherin im Verein für Individualpsychologie veranstaltete H. B. behördlich genehmigte Beschäftigungsnachmittage mit englischem Sprachunterricht, Schulnachhilfe, Musik, Sport und Spaziergängen für Schulkinder, individualpsychologische Kinderferienlager in NÖ, Kärnten und auch einmal in Italien. Im Herbst 1932 hielt sie einen Kurs über Entwicklungspsychologie in der Ausbildung von Individualpsychologen. H. B. betrieb auch ein Kinderheim am Piaristenplatz im 8. Wiener Gemeindebezirk. Am 26.1.1942 wurde H. B. nach Riga deportiert.

W.: „Kinderspiel und Aufsatz als Ausdrucksformen der kindlichen Leitlinie“ (1928), „Verzärtelung und Schwachsinn“ (1928), „Ein verzärteltes Kind“ (1929), „Die Geschwister des schwererziehbaren Kindes“ (1939), „Der Lebensstil des Kindes in Erzählung, Traum und Spiel“ (1932)
L.: Handlbauer 1984, Handlbauer 2000, Sicher 1931, http://de.doew.braintrust.at/