Bacsányi Gabriele von, auch Batsányi, geb. von Baumberg; Schriftstellerin und Lyrikerin
Geb. Wien, 24.3.1775
Gest. Linz, OÖ, 24.7.1839

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines österreichischen Staatsbeamten.
Ausbildungen: Erhielt eine umfassende Ausbildung.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1805 János Bacsányi (1763-1845), ungarischer Schriftsteller, der als Jakobiner wegen „Teilnahme an einer Verschwörung“ inhaftiert worden und nach seiner Begnadigung 1803 nach Wien übersiedelt war.
Laufbahn: G. v. B. galt als schön, anmutig und dichterisch begabt und wurde als die bedeutendste österreichische Lyrikerin ihrer Zeit gehandelt. Die „Sappho Wiens“ erreichte den Höhepunkt ihrer Berühmtheit in den 1780ern, als sie in zahlreichen Salons verkehrte und u. a. im Kreis von Karoline Pichler eine wichtige Stelle einnahm. Sie pflegte Freundschaft mit Pichler sowie mit Therese von Artner. G. v. B. publizierte 1785-1796 im „Wiener Musen-Almanach“. Themen ihrer Lyrik sind Liebe, Freundschaft, Natur und historische Ereignisse. Als ihr Ehemann wegen seiner Sympathien für Napoleon 1809 nach Paris fliehen musste, folgte sie ihm, um unter schwierigen Verhältnissen an seiner Seite zu leben. Nach der Niederlage Napoleons wurde János Bacsányi nach Österreich ausgeliefert und in einer ungarischen Grenzfestung inhaftiert. G. v. B. folgte ihm abermals und lebte während seiner Verhaftung in Wiener Hause des befreundeten Schriftstellers und Botanikers Rupprecht. Sie entfernte sich von ihrem ehemaligen Wiener Freundes- und Bekanntenkreis, es wurde zunehmend still um sie. Zuletzt hörte sie auf, ihre Texte zu publizieren und folgte ihrem Mann in die Verbannung nach Linz. Schubert vertonte 6 Gedichte von G. v. B.

Qu.: Der Nachlass ist verschollen, drei Briefe befinden sich in der HAN, ÖNB.
W.: „Sämmtliche Gedichte“ (1800), „Gedichte“ (1805), „Amor und Hymen“ (1807)
L.: Brümmer 1913, Farkas 1949, Giebisch 1948, Hall 1992, Nagl/Zeidler/Castle 1899-1937, Neumann 1914, http://www.wortblume.de/dichterinnen/