Zweig Friderike Maria

geb. Burger, verh. von Winternitz, Friederike, Ps. Friederike Maria Wintermütz, Zweig-Wintermütz; Schriftstellerin, Lehrerin, Journalistin und Übersetzerin

Geb. Wien, 4.12.1882
Gest. Stamford, Connecticut, USA, 18.1.1971

Herkunft, Verwandtschaften: Wuchs in großbürgerlichen Verhältnissen auf, der Vater hatte eine leitende Funktion im Versicherungswesen inne.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1906 Heirat mit Felix Winternitz. 1919 bis 1938 verheiratet mit Stefan Zweig (1881-1942), Schriftsteller. Zwei Töchter: Susanne und Alice.

Ausbildungen: Absolvierte das Luithlen-Institut in Wien und studierte französische Sprache und Literatur in Wien.

Laufbahn: F. Z. unterrichtete zunächst heimlich um ihre standesbewusste Mutter nicht zu kränken. Sie war Lehrerin, Journalistin, Erzählerin und Übersetzerin aus dem Französischen (u. a. Werke von Emile Verhaeren, Anatole France und Goncourt). Wegen finanzieller Schwierigkeiten begann sie ihre schriftstellerischen Neigungen professionell zu nutzen. Sie veröffentlichte zunächst in „Westermanns Monatshefte“, der „Wiener Zeitung“ und der „Vossischen Zeitung“. Ihr erster Roman „Der Ruf der Heimat“ beeindruckte Rilke so sehr, dass er nach Wien kam und sie besuchte. Nach ihrer Hochzeit mit Stefan Zweig blieb ihr kaum mehr Raum für eigene Arbeiten, statt dessen unterstützte sie ihren Ehemann nach Kräften, recherchierte, erledigte Büroarbeiten und hielt alles Unangenehme von ihm fern. Zweig ging dann nach London, sie fand mit ihren Töchtern ein neues Domizil in Salzburg. In Paris wurde sie vom Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich überrascht. Da an eine Rückkehr nicht zu denken war, wurde Paris ihre erste Exil-Station. Ihr Haus in Salzburg fiel den Nazis in die Hände. Gehörte im französischen Exil neben Alfred Polgar und Berta Zuckerkandl-Szeps dem Beirat der Zentralvereinigung Österreichischer Emigranten an. 1941 floh sie über Marseille, Spanien und Portugal nach New York. Sie war zunächst als Literaturagentin tätig, gründete das Writers Service Center und verbreitete die Werke emigrierter SchriftstellerInnen. 1954 Mitbegründerin der American European Friendship Association. Sie engagierte sich für Körperbehinderte im Rahmen des „Handicapped People Resources Unlimited“.

Ausz., Mitglsch.: Ehrenpräsidentin der Stefan-Zweig-Gesellschaft. Ab 1953 Mitglied des P.E.N.-Klubs, 1964 Professorentitel, 1968 Ehrenmedaille der Stadt Wien.

Werke

„Der Ruf der Heimat. Roman“ (1914), „Vögelchen. Roman“ (1919), „ Spiegelungen des Lebens“ (1924), „Louis Pasteur. Bild des Lebens und des Werkes. Biographie“ (1939), „Stefan Zweig, wie ich ihn erlebte. Biographie“ (1948), „Wunder und Zeichen. Große Gestalten des Hochmittelalters. Essays“ (1949), „Erik Neegard und die Schwestern. Roman“ (1951), „Stefan Zweig. Eine Bildbiographie“ (1961), „Briefwechsel mit Stefan Zweig. 1912-1942“ (1951)

Literatur / Quellen

L.: Bamberger 1966, Bolbecher/Kaiser 2000, Buchegger 2002, Grieser 2003, ÖNB 2002, Hall/Renner 1992, Schmidt-Bortenschlager 1982, Wall 2004, Wininger Bd. 6, www.aeiou.at

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