Wolter Charlotte, verh. O’Sullivan de Grass, geb. Wolter, Ps. Charlotte Wolter; Schauspielerin
Geb. Köln, Deutsches Reich (Deutschland), 1.3.1834
Gest. Wien, 14.6.1897
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Schreiber.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1875 Heirat mit dem kunstsinnigen Ehrensekretär der königlich belgischen Gesellschaft, Graf O´Sulllivan de Grass (1837-1888).
Ausbildungen: Nach Engagement am Stollwerckschen Vaudeville-Theater in Köln kostenloser Schauspielunterricht bei Gottdank in Wien.
Laufbahn: Ch. W. betrat 1844 in Köln in einer kleinen Tanzrolle erstmals die Bühne, ging als Sechzehnjährige als Choristin an das Stollwercksche Vaudeville-Theater in Köln und später an das Stadttheater in Düsseldorf. Sie hatte ihr erstes größeres Engagement 1857 als tragische Liebhaberin in Pest, spielte dann bei reisenden Gesellschaften und am Carltheater in Wien. 1859 wurde sie an das Viktoria-Theater in Berlin engagiert. 1861 war sie am Thalia-Theater in Hamburg, löste aber nach einem erfolgreichen Gastspiel in Wien vorzeitig ihren Vertrag und debütierte 1862 in der Rolle der Iphigenie am Hofburgtheater. Vom Publikum umjubelt entwickelte sie sich hier zu einer großen Künstlerin. Sie spielte heroische Frauenschicksale ebenso wie Heldinnen der Historiendramen ihrer Zeit und Salondamen mit ernstem dramatischem Gepräge. Während ihrer Tätigkeit am Burgtheater gastierte sie wiederholt in den größten Städten Deutschlands und der Monarchie. Nach einer Krankheit 1894 trat sie nur mehr selten auf, um 1896 ihre Bühnenlaufbahn endgültig zu beenden.
Ausz.: 1864 Hofschauspielerin, Ehrenmitglied des Sächsischen Hoftheaters Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Altmann 1887, Bab 1954, Die Frau im Korsett 1984, Doublier 1935, Engel 1897, Harden 1910, Hirschfeld 1897, Kosch 1953, ÖBL, Richter 1934, Wikipedia, www.aeiou.at