Wellesz, Emmy
* 8.1.1889, Wien, † 1987, Wien
Kunsthistorikerin
E. W. heiratete 1908 Egon Wellesz (1885-1974), Komponist. Das Paar hatte zwei Töchter Magda und Elisabeth. E. W. erwarb zusammen mit ihrem Mann 1912 eine Haushälfte des von Josef Hoffmann errichteten Doppelhauses Wien 19, Kaasgraben 36-38 („Künstlerkolonie Kaasgraben“). E. W. studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und promovierte 1921 bei Strzygowski und Schlosser auf dem Gebiet der vergleichenden Kunstforschung. Ihre Dissertation wurde bei der Beurteilung für ihre schlichte Klarheit im Ausdruck und den wissenschaftlichen Zugang gelobt.
Da ihr Mann schon Anfang 1938 auf Grund einer Berufung an die Universität Oxford nach England gegangen war, musste sie den Verkauf des Hauses allein bewältigen. Nach der Räumung zog sie in die Agnesgasse 45 und folgte ihrem Mann im Juli 1938 nach England. Vermutlich gelang es ihr, die Bibliothek mit in die Emigration zu nehmen. In Oxford trafen sie sich mit dem Kunsthistoriker Ernst Gombrich und seiner Frau, der Konzertpianistin Ilse Heller sowie Sebastian Isepp und Gerty von Hoffmannsthal. Später kehrte E.W. aus der Emigration wieder nach Österreich zurück. Sie verfasste kunsthistorische Studien.
Das Paar wurde mit einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof geehrt, jedoch ist das Grab nur mit dem Namen Egon Wellesz gezeichnet.
Werke
Gandhara im Rahmen vergleichender Kunstforschung. Phil. Diss, 1921.
Die buddhistische Kunst von Gandhara. E.A. Seemann, Leipzig, 1924.
Akbar’s religious Thought, reflected in Mogul painting. George Allen and Unwin, London, 1952.
The Vienna Genesis. Faber, London, 1960.
Lochner Masters, No. 76, Purnell Publications, 1967.
Gem. mit Wellesz, E.: Egon Wellesz. Leben und Werk. Paul Zsolnay Verlag, 1981.
Literatur / Quellen
Haas, M. / Patka, M. G. (Hg.): Hans Gál und Egon Wellesz. Wien, 2004.
ÖNB
www.univie.ac.at/geschichtegesichtet/