Weiser-Aall Lily (Elisabeth), geb. Augusta Jeanette Weiser; Volkskundlerin

Geb. Wien, 18.12.1898
Gest. Oslo, Norwegen, 26.2.1987

Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer großbürgerlichen Wiener Familie.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem norwegischen Universitätsprofessor Anathon Aall.

Ausbildungen: Nach dem 1. Weltkrieg Studium der Germanistik mit Schwerpunkt nordische Philologie und Volkskunde an der Universität Wien, 1922 Promotion.

Laufbahn: 1923 Unterricht an einer Wiener Mädchenmittelschule, 1927 Erteilung der venia legendi für Germanische Altertums- und Volkskunde. Ab 1937 Lehraufträge an der Videnskaps-Akademie Oslo. Während des Nationalsozialismus norwegische Mitarbeiterin des „Ahnenerbe“ (Vertreterin der „Männerbundschule“). 1945-68 Kuratorin am „Norsk Ethnologisk Gransking“, Nordisches Archiv für Ethnologie in Oslo. 1968 als Leiterin in den Ruhestand. Ab 1955 Lehraufträge an der Gustav Adolfs-Akademie Uppsala.

Forschungsschwerpunkt: Verbindung von Psychologie und Volkskunde, in den späten 1950er Jahren Forschungen über traditionelle Medizin sowie die Beziehung von moderner und traditioneller Medizin.

W.: „Jul, Weihnachtsgeschenke und Weihnachtsbaum. Eine volkskundliche Untersuchung ihrer Geschichte. Diss.“ (1923), „Altgermanische Jünglingsweihen und Männerbünde“ (1927), „Volkskunde und Psychologie. Eine Einführung“ (1936), „Vassbaering i Norge“ (1953), „Juletreet i Norge“ (1953), „Julehalmen i Norge“ (1953), „Julenissen og julegeita in Norge“ (1954), „Menn med öreringer i Norge [Männer mit Ohrringen in Norwegen]“ (1957), „Svangerskap og födsei i nyere norsk tradisjon [Schwangerschaft und Geburt in der neueren norwegischen Tradition]“ (1968), „Omkring de nyfodtes stell in nyere norsk overleverling [Die Stellung des Neugeborenen in der neueren norwegischen Tradition]“ (1973), „Lexika: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, S. 27-41; Kulturhistorisk leks, f. nordisk meddelalder“, „Weihnachtszeit. Von Weihnachtsbaum und Weihnachtsbräuchen einst und heute“ (1960)

L.: Bockhorn 1994, Bockhorn 1994a, Fuchs 2002, Kürschner 1987, Ropeid 1987