Weinmann Maria Magdalena, geb. Grigar; Haus- und Grundbesitzerin und Widerstandskämpferin
Geb. Orlau, Schlesien (Österr.), (Orlová, Tschechien), 25.5.1885
Gest. Wien, 4.10.1978
LebenspartnerInnen, Kinder: 1914 Heirat mit Johann Weinmann, 1918 geschieden.
Laufbahn: Privatsekretärin von Dr. Fritz Redlich, Bruder des ehemaligen Finanzministers Prof. Josef Redlich und Präsident der AG für Zuckerindustrie in Göding. Nach dessen Tod 1921 Privatsekretärin von Josef Redlich, u. a. stenografische Aufnahme und Vorbereitung von dessen Büchern für die Drucklegung. 1938 in der tschechischen Republik als Deutschsprachige in Geiselhaft genommen mit der Androhung, beim Einmarsch deutscher Truppen erschossen zu werden, Freilassung kurz vor dem Münchner Abkommen. Seit 1939 Mitglied der Widerstandsgruppe Österreichische Freiheitsbewegung des Augustiner-Chorherrn Roman Karl Scholz, nach Verrat durch den Schauspieler und Gestapo-Spitzel Otto Hartmann verhaftet. Von 26.8.1940 bis 1.4.1943 in U-Haft, anschließend Verurteilung durch den Volksgerichtshof. Nach 1945 ehrenamtliche Mitarbeiterin des Brünner österreichischen Konsulats, verhalf tausenden österreichischen StaatsbürgerInnen zur Ausreise nach Österreich. Nachdem sie zweimal Opfer von Mordanschlägen geworden war, wurde sie wegen „Nichtanzeigen eines unerlaubten Grenzübertritts“ zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt (Haft vom 30.6.1953 bis 12.3.1954, vorzeitige Entlassung aus gesundheitlichen Gründen) und ihr Besitz beschlagnahmt. Danach Abschiebung nach Österreich, wo sie im 94. Lebensjahr verstarb.
Ausz.: Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Mitteilungen von Dipl.Ing. Fritz Lange, Großneffe von Maria Magdalena Weinmann, Wien 2009.
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Katholisch-konservatives Lager, DÖW, Datenbank VGH, DÖW. Nachlass Dipl.Ing. Fritz Lange, Wien.
L.: Brauneis 1984