Weigl Vally, geb. Valerie Pick, verh. Weigl; Komponistin und Musiktherapeutin

Geb. Wien, 11.9.1894
Gest. New York City, New York, USA, 25.12.1982

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Josef Pick, Rechtsanwalt; Mutter: Charlotte Pick, geb. Rubinstein, stammt aus einer in Rumänien tätigen Unternehmerfamilie, beging 1939 Selbstmord; Schwester: Marianne Katharina „Käthe“ Pick, verh. Leichter (1895-1942).

LebenspartnerInnen, Kinder: 1921 Heirat mit Karl Weigl (1881-1949), Musikwissenschafter; Sohn: Johannes Wolfgang (*1926).

Ausbildungen: Im Alter von 5 Jahren erste Klavierstunden, Lyzeum für Beamtentöchter in Wien-Josefstadt, nach der Matura 1913 Prüfung für die Musiklehrerausbildung, 1913-18 Studium der Musikwissenschaft an der Universität Wien bei Guido Adler, Komposition bei Karl Weigl, privates Klavierstudium bei Richard Robert; in den USA 1950 Studium am Hunters College, 1953 Masters Degree an der Columbia University.

Laufbahn: Assistentin bei Wilhelm Fischer, Karl Weigl und Richard Robert; nach der Heirat Unterstützung ihres Mannes in seiner Lehr- und Konzerttätigkeit, gemeinsame Auftritte mit seinen Kompositionen; Tätigkeit als private Musiklehrerin, Konzertauftritte; 1938 Emigration nach New York mit Hilfe der Quäker-Organisation in Wien, in den USA Unterrichtstätigkeit in verschiedenen Schulen; eine Schulterverletzung aufgrund eines Treppensturzes machte ihr einige Zeit das Klavierspielen unmöglich, was sie zu dem neuen Berufsfeld der Musiktherapie führte. Ab 1955 Arbeit als Musiktherapeutin in Spitälern in New York,1963/64 am Mount-Sinai-Hospital in New York, bis 1965 Chefmusiktherapeutin an der New York Medical College Research Clinic, dort Einführung der Tanztherapie, an der Roosevelt Cerebral Palsy School Leitung von Forschungsprojekten zur Musiktherapie; 1974-76 Unterricht an der New School for Social Research in New York; als Nachlassverwalterin ihres Mannes Bearbeitung seiner Werke, Gründerin des Karl Weigl Memorial Fund. Veröffentlichungen zur Musiktherapie, eigene Kompositionstätigkeit, vor allem auf dem Gebiet der geistlichen und weltlichen Vokalmusik, insgesamt ca. 190 Kompositionen.

Ausz., Mitglsch.: Mehrere Preise und Auszeichnungen für ihre Kompositionen u. a. von der American Composer’s Alliance und der Mark Rothko Foundation, 1976 Fellowship Grant des National Endowment for the Arts. Mitglied der Gemeinde der Quäker in New York, gründete zusammen mit anderen Quäkern die Society of Friends Arts for World Unity Organization, lange Zeit deren Vorsitzende.

W.: „Functional Music, a Therapeutic Tool in Working with the Mentally Retarded. In: American Journal of Mental Deficiency, 63 (4) Albany“ (1959), „Jenkins, W. L. Songs for a Child. Music composed by Vally Weigl“ (1962), „Early Childhood Recollections. (Typoskript)“ (1981)

L.: Fetthauer 2000, Fitzthum/Gruber 2003, Marx/Haas 2001, ÖNB 2002, Röder/Strauss 1980-1983, Steiner 1973, Wolfsberger 1996, Wolfsberger 2002, Women in the Holocaust 2005