Wallishausser Josefine; Buchdruckerin und Verlegerin

19. Jh.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem erfolgreichen Buchdrucker Johann Baptist Wallishausser (gest. 1831), dem Sohn des gleichnamigen Firmengründers und dessen Gattin, der Buchdruckerin und Verlegerin Theresia Wallishausser. Er druckte u. a. Werke Franz Grillparzers. Ihr Sohn Johann Baptist wurde 1831 nach dem Tod des Vaters geboren und übernahm den Betrieb 1854.

Laufbahn: Als der Gatte starb, führte J. W. die Druckerei 23 Jahre als Witwenfortbetrieb. Unter ihrer Leitung wurden vier eiserne Handpressen und eine Siglsche Schnellpresse aufgestellt und das alte Haus durch einen Neubau ersetzt. Gedruckt wurde u. a. das Werk „Rutaceae, fragmenta botanica“ von H. Schott (1834) oder – als Theaterverlag – der Entwurf zu einer praktischen Schauspielerschule von August Lewald (1846). J. W. war politisch konservativ eingestellt und wies deshalb 1848 manche lukrativen Druckaufträge zurück, druckte anderseits Ebersbergs „Zuschauer“ trotz der Drohung, „man werde dem Herausgeber und dem Drucker das Ende eines Latour bereiten“. Dennoch wurden ihr, weil sie das Volksstück „Mönch und Soldat“ des später als staatsgefährlich erklärten Theaterdichters Friedrich Kaiser druckte, der Titel „Hoftheaterbuchdruckerei“ und für zwei Jahre alle Theaterarbeiten entzogen. 1854 übernahm ihr Sohn Johann Baptist den Betrieb.

L.: Durstmüller 1982, Johann B. Wallishausser. Wien 1899. In: Österr.-ungar. Buchdruckerzeitung (1899) 8, S. 3-7

Edith Stumpf-Fischer