Wagner-Deutsch Johanna, geb. Deutsch; Frauenrechtsaktivistin, Gewerkschafterin und Kontoristin
Geb. Ostrau, Mähren (Ostrava, Tschechien), 1.11.1884
Gest. Wien, 4.5.1957
LebenspartnerInnen, Kinder: 1914 Heirat mit Max Wagner, Landtagsabgeordneter; Tochter: Dr. Anneliese Scheffenegger.
Laufbahn: Ab ihrem 15. Lebensjahr in ihrer Heimatstadt, ab 1904 in Wien als Kontoristin tätig. Aktiv im Kampf für die Gleichberechtigung der Frau. 1912 Vertreterin der weiblichen Mitglieder des Zentralvereins der kaufmännischen Angestellten Österreichs. Später im Leitungsausschuss des Zentralvereins und in der Reichsdelegiertenkonferenz der Gewerkschaft. In der Zeit ihres Wirkens wurde das Gesetz über Sonntagsruhe, Mittags- und Geschäftssperre geschaffen. Prokuristin und zuletzt führende Direktorin in der Wiener Niederlassung der Dénes & Friedmann AG (eines Konzerns technischer Ausrichtung mit über 100 meist männlichen Beschäftigten). Schrieb 1930 für das „Handbuch der Frauenarbeit in Österreich“ das Kapitel „Der Schutz der weiblichen Angestellten“. Treibende Kraft für die Errichtung der Frauenheilanstalt Gersthof, bis 1934 Leiterin der Frauenorganisation Gersthof. Wirkte auch in der Genossenschaftsbewegung.
W.: „Wählerinnen! In: Die Wählerin. Sozialdemokratisches Frauen-Wochenblatt Wien Nr. 9“ (1919), „Die berufstätigen Frauen. In: Die Wählerin. Sozialdemokratisches Frauen-Wochenblatt Wien Nr. 10“ (1919)
L.: BLÖF, Czeike Bd. 5, 2004