Wagner-Rieger Renate, geb. Rieger; Kunsthistorikerin
Geb. Wien, 10.1.1921
Gest. Wien, 11.12.1980
LebenspartnerInnen, Kinder: 1956 Heirat mit Dr. Walter Wagner, Staatsarchivar; drei Kinder, Zwillinge (*1961), und (*1964).
Ausbildungen: 1935-37 Handelsschule, 1938 Staatliche Stenotypistenprüfung; 1942 Externistenmatura, 1943-47 Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien; 1947 Promotion zum Dr.phil. (Diss.: „Die Fassade des Wiener Wohnhauses vom 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts“). 1948-50 Absolventin des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung.
Laufbahn: 1939-44 Sekretärin; seit Mai 1945 wissenschaftliche Hilfskraft, ab 1947 Assistentin am Kunsthistorischen Institut der Universität Wien bei Karl M. Swoboda; 1950/51 und 1955/56 Jahresstipendien am Österreichischen Kulturinstitut in Rom; zahlreiche Studienreisen in Europa; 1956 Habilitation an der Universität Wien („Die italienische Baukunst zu Beginn der Gotik“); 1964 Ernennung zur a. o. Universitätsprofessorin für österreichische Kunstgeschichte (Extraordinaria), ab 1971 Ordinaria; ab 1964 Leiterin des Forschungsprojektes „Wiener Ringstraße“ und Herausgeberin der dazugehörigen Publikationsreihe der Fritz Thyssen-Stiftung ab 1969, ab 1964 zahlreiche Gutachten zur Denkmalpflege; 1978 Ernennung zum Vorstand des Kunsthistorischen Instituts, 1979 Berufung in den Denkmalbeirat; 1980 Sektionsleiterin am Deutschen Kunsthistorikertag. Renommierteste österreichische Architekturhistorikerin der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, besonderer Schwerpunkt italienische Architektur und deren Wechselwirkung mit der österreichischen Architektur, österreichische Architektur vom Mittelalter bis 1900, Monographien zu österreichischen Baumeistern; bedeutendste Leistung in der Rehabilitierung des Historismus.
Ausz., Mitglsch.: U. a. 1954 Theodor Körner Preis, ab 1976 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
W. u. a.: „Die italienische Baukunst zu Beginn der Gotik. 1. Teil: Oberitalien. 2. Teil: Süd- und Mittelitalien. =Publikationen des Österreichischen Kulturinstituts in Rom, Abt. f. histor. Studien, I. Abt., Bd. 2“ (1956/57), „Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Buchreihe ‚Österreichische Heimat’. Hg. von Richard Hollinek und Leopold J. Wetzl, Bd. 20“ (1957), „Die Renaissancearchitektur in Österreich, Böhmen und Ungarn in ihrem Verhältnis zu Italien bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. In: Arte e artisti die laghi lombardi. Bd. 1“ (1959), „Das Schloß zu Spittal an der Drau in Kärnten. =Studien zur österreichischen Kunstgeschichte. Hg. vom Institut f. österr. Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes, Bd. 3“ (1962), „Zur Baugeschichte der Stiftskirche von Klosterneuburg. In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg, N. F. 3“ (1963), „Stilwandel der städtebaulichen Komposition im Bereiche der Wiener Ringstraße. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege, XXII“ (1968), „Architektur (Dokumentation). In: Hermann Fillitz: Mittelalter I. Propyläen Kunstgeschichte, Bd. 5“ (1969), „Wiens Architektur im 19. Jahrhundert“ (1970), „Das Haus der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Klasse“ (1972), „Gem. m. Gerhard Egger: Geschichte der Architektur in Wien“ (1973), „Gotische Architektur in der Steiermark. In: Gotik in der Steiermark. Ausstellungskatalog Stift St. Lambrecht 1978“ (1978), „Gem. m. Mara Reissberger: Theophil von Hansen“ (1980), „Die Kunst zur Zeit Maria Theresias und Josephs II. In: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Bd. XXXIV“ (1981). Herausgeberin der Bibliographie zur Kunstgeschichte Österreichs ab 1963, Zeitschrift für Kunstgeschichte ab 1976
L.: Bacher 1981, BLÖF, Fellner/Corradini 2006, Haiko 1981, Institut für Kunstgeschichte 1981, Plakolm-Forsthuber 2002, Schmidt 1980a, Schmidt 1981, www.aeiou.at