Ungar Ilka Maria

Lyrikerin

Geb. Budapest, Ungarn, ?
Gest. Wien, Mai 1911

Peter Altenberg schrieb über sie: „[…] Ich raffte mich auf, um eine Hymne, eine Fanfare der Begeisterung ertönen zu lassen über das Gedichtbuch ‚Feierabend‘ der Ilka Maria Unger, Verlag Julius Bard, Berlin. Hier klagt sich eine tiefe, bedrängte Seele aus; es sind gedichtete erlebte Schmerzen. Nie, nie ward ein wahrhaftigeres, edleres, einfacheres, nobleres Buch geschrieben. Eine Seele weint, klagt an, zieht sich zurück in ihre aristokratischen Einsamkeiten […] Ihr wenigen, die ihr mit euren Seelen zu mir haltet, haltet auch zu ihr, der begnadeten Dichterin. Ich glaube, sie wird nichts mehr schreiben, sie hat keinen Ehrgeiz, und ihre Seele hat sich ihr ausgeklagt für immerdar. Es ist keine Anfängerin, sondern eine Beenderin. Sie hat sich ausgeweint. Sie tritt nicht in die Arena des Lebens, um zu kämpfen, zu siegen. Einige edle Freunde haben zu ihr gesprochen: ‚Ilka Maria, Sie haben so schöne Gedichte, geben Sie sie uns, tun Sie uns die Ehre an, sie herauszugeben‘ […] Der Titel ‚Feierabend‘ bedeutet: ‚Siehe, ich habe erlebt und erlitten; nun ist es Feierabend geworden, errungener, erkämpfter Friede!‘ Leset, leset diese Gedichte, und es wird euch eine klagende Seele rühren, ergreifen. Nur die Wahrhaftigkeiten, die man mit seinem Herzblute, mit seinem Lebensglücke bezahlt, haben, in Dichtung umgesetzt, die Kraft, fremde Herzen zu rühren, zu ergreifen […].“

Werke

„Feierabend. Gedichte“ (1910)

Literatur / Quellen

L.: Giebisch 1948, Kürschner 1936, Kürschner 1952, http://www.zeno.org/Literatur/M/Altenberg

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