Umlauf-Lamatsch Anneliese

Ps. Berta Hoffmann; Anna- Louise Bertha Ferdinande Edle von Waffenstein, verh. Umlauf; Kinder- und Jugendbuchautorin

Geb. Schloss Hermsdorf/Dresden, Deutsches Reich (Deutschland), 6.3.1895
Gest. Wien, 18.3.1962

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Josef Lamatsch Edler von Waffenstein, österreichischer Offizier; Mutter: Berta Hoffmann.

LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete am 14.5.1921 Robert Umlauf, Privatangestellter (geb. 5.2.1898), Töchter: Annelies, geb. 1922, und Ellen (Eleonora) Umlauf, Schauspielerin und Tänzerin, (17.8.1931-28.2.2000).

Ausbildungen: A. U.-L. besuchte die Volksschule teilweise in Przemyzl, teils in Wien, die höhere Töchterschule in Sarajewo und das Lehrerinnenseminar im k. k. Zivil-Mädchenpensionat in Wien. Legte 1914 die Matura ab.

Laufbahn: Sie unterrichtete ab 1915 an einer Wiener Volksschule, begann 1920 mit dem Schreiben von Kinderbüchern. 1923 bis 1945 war sie Lehrerin am Pädagogischen Institut in Wien. Neben ihrer regen schriftstellerischen Tätigkeit hielt sie Märchenvorträge an der Wiener Urania. 1942 unternahm sie eine Studienreise durch das Generalgouvernment und veröffentlichte daraufhin die antirussische Propagandaschrift „Mutterschicksal in der UdSSR“ unter dem Mädchennamen ihrer Mutter. Ihr späteres Wirken war durch ihre aktive Tätigkeit während des 2. Weltkrieges nicht eingeschränkt. In Briefen rechtfertigte sie sich, dass sie gezwungen worden wäre, Propaganda zu betreiben und dass sie auch unter den Nationalsozialisten Schwierigkeiten gehabt hätte, da sie kein Parteimitglied gewesen sei. Warum sie nicht Widerstand geleistet hat, begründet sie in einem Brief: „Ich war von meinem Vater, der österreichischer General war, zu unbedingtem Gehorsam den Vorgesetzten gegenüber erzogen worden.“ Sie setzte ihre rege schriftstellerische Tätigkeit nach dem 2. Weltkrieg fort und hielt u. a. 1951 Lesungen für Kinder in den Städtischen Büchereien.

Ausz.: 1960 erhielt sie den Professorentitel.

Werke

W. u. a.: „Wiener Märchen“ (1920), „Mein erstes Geschichtenbuch. Erzählungen, Märchen und Gedichte“ (1927), „In der Heimat der Blumen“ (1931), „Die Schneemänner“ (1931), „Der kleine Peter in der Katzenstadt“ (1933), „Die Steinzwerge und ihre schwarze Stadt“ (1935, 1950 unter dem Titel „Die Steinzwerge“), „ Putzi, das Teufelchen“ (1936), „ Gucki das Eichkätzchen und sein Wald“ (1938), „Pampf, der Kartoffelkäfer“ (1943), „Ein Kinder-Festspiel zur Geburtstagsfeier unseres Führers und ein Märchen zur Maifeier“ (1939), „Hannerl in der Pilzstadt“ (1941), „unter dem Pseudonym Berta Hoffmann: Mutterschicksal in der UdSSR“ (1941), „Die Speckflöte“ (1947), „Aus meinen sieben Leben“ (1950), „Hand in Hand ins Friedensland“ (1951), „Putzis weitere lustige Streiche“ (1951), „Dackeljana“ (1951), „Das Puppelinchen. Eine Puppengeschichte für kleine Mädchen“ (1951), „Peterles Weihnachtstraum“ (1963)

Literatur / Quellen

Qu.: Karin Gradwohl-Schlacher: Anna-Louise Lamatsch. DB NS-Lit. Graz; Sammlung von Handschriften und alten Drucken, ÖNB, Wien.

L.: Baur/Gradwohl-Schlacher/Fuchs 1998, Binder 1968, Blumesberger 2001a, Giebisch/Gugitz 1963, Heller 2008, Hladej 1968, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Jugendschriftenkommission 1948, Klotz 1999, Mayröcker 1968, Preiser 2003, Siebrecht 1935

BiografieautorIn:

Susanne Blumesberger