Trefusis-Paynter Marta

Journalistin und Schriftstellerin

Geb. Wien, 1920
Gest. Perth, Australien, 14.4.2008

Herkunft, Verwandtschaften: Stammte aus einer Wiener jüdischen Familie. M. T.-P. verlor ihre Eltern und 35 weitere Familienmitglieder im Holocaust.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1944 Heirat mit Guy Paynter (†1976) in Durban/Südafrika. Leitete bis 1976 die „Old Mutual Life Insurance“ (später: Zambia State Insurance Corporation). 2 Söhne: Michael (*1949), Geoffrey (*1952).

Laufbahn: Flüchtete 1938 über Griechenland nach Palästina, wo sie in Steinbrüchen und auf Tabakfarmen arbeitete. Ging später nach Tel Aviv und Haifa, wo sie gemeinsam mit zwei anderen Mädchen die Musikgruppe „Marta’s Girls Trio“ gründete. Die Gruppe spielte in den Jahren 1940 bis 1945 in verschiedenen Nachtklubs in Frankreich, Australien, Neuseeland, Südafrika und den USA. Traf 1944 in Israel ihren späteren Ehemann, einen Manager der „African Oxygen“, dem sie 1945 nach Nord-Rhodesien (dem späteren Sambia) folgte. M. T.-P., die bereits als junges Mädchen zu schreiben begann, war ab 1953 Redaktionsassistentin bei „Northern News“ (später „Times of Zambia“) und „Northern Rhodesia Advertiser“ und entwickelte sich später zur führenden Journalistin des Landes, unterhielt Pressekolumnen und Fernsehsendungen, die für ihre kritische Berichterstattung bekannt waren. International bekannt wurde die Schriftstellerin und Journalistin vor allem durch ihren Bericht über den ungeklärten Flugzeugabsturz des UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjold am 18. September 1961 bei Ndola, an der Grenze zwischen der abtrünnigen kongolesischen Provinz Katanga und Nordrhodesien. Er war auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Präsidenten Katangas Moise Tschombé, um im Rahmen der ONUC-Mission der Vereinigten Nationen in der Kongokrise zu vermitteln. Als Ursache für den Absturz seines Flugzeuges wurden ein Abschuss durch die Truppen Katangas oder durch Söldner mit oder ohne Beteiligung der CIA, Belgiens oder des belgischen Königs Baudouin oder auch ein technischer Defekt vermutet. Als lokale Journalistin gelangte M. T.-P. durch ortsansässige Informanten als erste an den Ort des Unglücks. 1998 zog sie zu ihrem Sohn Michael nach Australien.

Ausz., Mitglsch.: 1986 Member of the British Empire (MBE) in Anerkennung ihrer Verdienste für den Journalismus in Zentralafrika.

Werke

„From Sambia with Love. Through My Copper Tinted Glasses“ (1993)

Literatur / Quellen

L.: Limwanya 2008, Macmillan/Shapiro 1999, Who’s Who of Southern Africa 1962

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