Tidl Marie

geb. Hofmann, Wendl, Maria, Ridi, Käthe (Deckname); Gymnasialprofessorin, Schriftstellerin und Widerstandskämpferin

Geb. Wien, 24.1.1916
Gest. Wien, 12.7.1995

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Adolf Hofmann, sozialdemokratischer Gewerkschaftsbeamter; Mutter: Marie.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Dipl.Ing. Johann Tidl; Sohn: Dr. Georg Hofmann.

Ausbildungen: Externe Schülerin der konservativen Internatsschule in der Kalvarienberggasse, Wien 17. Studierte Germanistik, Geschichte und Romanistik an der Universität Wien, 1941 Promotion zum Dr.phil. mit der Dissertation „Die Frauenarbeit in der Niederösterreichischen Textilindustrie“ bei Prof. Dr. Heinrich Srbik.

Laufbahn: Mitglied der sozialistischen Mittelschüler, danach der Roten Studenten, als deren politische Leiterin sie wirkte (Leiterin der Gruppe der Philosophen). Beteiligte sich an der antifaschistischen Demonstration gegen Hitler am 11. März 1938, schloss sich aber zur Tarnung dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund an. Im November 1938 wurde sie verhaftet. Anklage beim OLG Wien (23.9.1940), Urteil 19.12.1940, nach Freispruch Fortsetzung des Studiums, was von Prof. Srbik vor dem Disziplinarausschuss der Universität befürwortet wurde. Ab 1943 als Gymnasiallehrerin tätig. Nach 1945 Engagement in der Friedensbewegung, KPÖ-Funktionärin. Verfasste zahlreiche historische Werke und Beiträge.

Ausz., Mitglsch.: Mitglied der IG Autoren, 1950 Preis der Arbeiterkammerstiftung für wissenschaftliches Arbeiten, 1963 Fritz-Jensen-Preis der „Österreichischen Volksstimme“, 1965 Förderungspreis des Österreichischen Bundesverlages, 1966 Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien, Professorentitel.

Werke

„Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung für die Mittelschule“ (1950), „…daß nie wieder Krieg kommt! Kleines Handbuch zur Friedenserziehung im Deutschunterricht und zur Gestaltung von Schulferien“ (1951 mit Margarete Scherer), „Frauen im Widerstand, Frauen im Kampf gegen Faschismus und Krieg“ (1982), „Wiener Straßenbahner im Widerstand 1934 -1945“ (Jahr?), „Die Roten Studenten. Dokumente und Erinnerungen 1938-1945“ (1976), „Gregor Kersche: Landesobmann der KPÖ Kärnten 1920 bis 1932. Ein Leben nach Dokumenten und Erzählungen“ (1991), Kinderbücher: „Sprich zu mir, Barbara“ (1966), „Es brennt in der Au. Eine abenteuerliche Geschichte über die Roma“ (1992)

Literatur / Quellen

Qu.: DÖW Datenbank OLG, Tagblattarchiv (Personenmappe).

L.: BLÖF, Historische Kommission, Hladej 1968, Hübner 1993, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1994, Ruiss 1995, Stock 1995, Tidl 1976

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