Szöllösi Maria, geb. Sindl; Fürsorgerin und Kommunalpolitikerin

Geb. Budapest, Ungarn, 25.11.1918

Gest. Wien, 18.2.2011

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter Johanna Sindl war im Ersten Weltkrieg als Rot-Kreuz-Schwester in den Ukraine tätig, wo sie den Vater, der Lehrer bei Wolgadeutschen war, kennen lernte. Die Mutter ging zurück nach Budapest und leitete dort später ein Heim für Waisenkinder. 1927 Übersiedlung von Budapest nach Wien.

LebenspartnerInnen, Kinder: Eheschließung 1945 mit Rudolf Szöllösi, Arzt. Ein Sohn: Peter Szöllösi (*1945).

Ausbildungen: Erstes Schuljahr in Budapest, ab 1927 Besuch der Pflichtschule in Wien, danach Schule für „Höhere soziale Berufe“ und Fürsorgeschule der Stadt Wien. Ausgebildete Fürsorgerin.

Laufbahn: Bis 1945 als Fürsorgerin tätig, danach Mitarbeit in der Ordination ihres Ehemannes, der praktischer Arzt war. 1953 Beitritt zur Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ), wo sie sich zunehmend engagierte: ab 1955 Mitarbeiterin einer Sektion im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf und des Bezirksfrauenkomitees, dessen Vorsitz sie von 1963 bis 1982 innehatte. Außerdem Engagement im Verein „Wiener Volkshilfe“, dessen Vorsitzende sie 1972 wurde. 1964 bis 1983 Landtagsabgeordnete und Gemeinderätin in Wien – entsandt von ihrem Heimatbezirk Floridsdorf. Tätigkeit in folgenden Ausschüssen: Soziales und Gesundheit; Unvereinbarkeit; Wohnen (Ausschussvorsitz); 1973 – 1982 Vorsitzende des Wiener Gemeinderates. Daneben Tätigkeit im Kuratorium der Wiener Pensionistenheime.

Ausz.: 1975 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 1980 Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich, 1984 Silbernes Ehrenzeichen des Landes Wien.

Qu.: SPÖ-Klub Wr. Rathaus, Presse; Archiv der SPÖ Floridsdorf; Interview mit dem Sohn.

 

Traude Bollauf