Sundt, Elise

* 11.3.1928, Wien, † 2005
Architektin

E. S. diplomiert 1952 an der TU-Wien. Als Werkstudentin arbeitet sie auf Baustellen des Ennskraftwerks Mühlrading, des Kunsthistorischen Museums Wiens und des Hochhausbaus am Margaretengürtel, ebenfalls in Wien. Nach Abschluss ihres Studiums ist sie stellvertretende Leiterin der Unimac (Universale-Hofman & Maculan), eine der großen Auslandsbaugesellschaften in Wien, und Leiterin der Planungsabteilung. Dabei wurden große Bauvorhaben geplant und gebaut, bis zur Materialbeschaffung und zur maschinellen, technischen Ausrüstung hin organisiert, vorwiegend in Afghanistan aber auch anderen Ländern sowie in Österreich. Vorwiegend Industrieanlagen, Krankenhausbau, Verwaltungs-, Büro- und Bankgebäude, Altstadtsanierung, die Telefonzentrale und das kgl. neue Außenministerium in Kabul. Weiters Hotel- und Kinoprojekte, Kraftwerksanlagen, Druckstollenbau, eine Brücke bei Baghlan. Dabei realisiert sie erste Projekte für Fabriken und Hallen in einfacher Fertigteilbauweise unter Berücksichtigung der örtlich gegebenen Erdbebengefahr. Daneben ist E. S. auch in die Patententwicklung eingeschaltet, etwa beim U-Bahnröhrensystem für Wien, beim Spanndrahtdach, in der Produktentwicklung, u.a.m.
Ab 1957 führt sie ein eigenes Büro als Architektin. Sie entwickelt und plant Demonstrationsbauten für ein Österreichisches Normpost- und Wählamt mit einem Volumen von 200 Einheiten in 4 verschiedenen Typen für genormten betrieblichen Ablauf. In der Folge entwickelt sie Schul- und Krankenhauspavillons, welche demontabel und wieder verwendbar konstruiert waren. 1962 erste mehrgeschossige schlüsselfertige Schulanlage für die Stadt Wien, in 1210 Rockgasse, in Massivfertigteilbauweise. Fast gleichzeitig wird E. S. mit der technisch-geschäftlichen Oberleitung für 2 weitere große Schulen in Wien betraut um dort entsprechendes Know-How in der Realisierungstechnik umzusetzen. 1971/72 Realisierung eines ersten größeren Experimentalbaus in der Per-Albin-Hanson-Siedlung Ost, wo sie federführend mit einer Wiener Architektengruppe zusammenarbeitet. 1977/78 Barockhaus „Zum grünen Kranz“ in der Taborstraße, Wien, mit benachbartem Neubau und gemeinsamer Tiefgarage. Weiters realisiert sie einen Bankpavillon in 1200 Wien, das Adalbert-Stifter-Straße-Privathaus in NÖ, diverse Bauten und Projekte für die Gendarmerie, die Postverwaltung in Forchtenau, das Amtshaus in Retz, Geschäftslokale, Einfamilienhäuser, Biedermeiervillen, Spitalsküchenanlagen, Bankfilialen und anderes.
1981 wird E. S. zum Baurat hc. ernannt. Sie ist langjähriges Mitglied des Sektionsvorstandes der Wiener Architekten und verschiedener Ausschüsse.

Werke

Literatur / Quellen

ARGE Architektinnen und Ingenieurkonsulentinnen (Hg.): Frauen in der Technik von 1900 bis 2000. Das Schaffen der österreichischen Architektinnen und Ingenieurkonsulentinnen. [Austellungskatalog]. Wien, 1999.architektur aktuell, Heft 86, 15. Dez. 1981, S. 21 – 23.
www.zeininger.at/inhalt/textonly/sundtT.html

BiografieautorIn: