Streicher Nan(n)ette, Maria Anna geb. Stein; Komponistin, Klavier- und Orgelbauerin

Geb. Augsburg, Bayern, Deutschland, 2.1.1769

Gest. Wien, 16.1.1833

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Klavier- und Orgelbauer Johann Andreas Stein (1728-1792); Mutter: Maria Regina, geb. Burkhart (1742-1800); 14 Geschwister, von denen nur 4 das Erwachsenenalter erreichten.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1794 Heirat mit dem Pianisten und Komponisten Johann Andreas Streicher (1776-1833), 4 Kinder, davon erleben Johann Baptist (1796-1871) und Sophie Barbara (1797-1840), verh. Pauer das Erwachsenenalter.

Ausbildungen: War unter den Geschwistern das hervorstechendste musikalische Talent, erhielt Klavierunterricht vom Vater, später Gesangsunterricht. Wurde von ihrem Vater auch in das Handwerk eingeführt.

Laufbahn: Bereits als Fünfjährige erste öffentliche Auftritte. Wurde „treueste Gehilfin“ im väterlichen Betrieb, den sie nach dem Tod des Vaters weiterführte. Nach ihrer Verehelichung übersiedelte N. St. mit ihrem Mann und ihren jüngeren Brüdern Matthäus Andreas Stein und Friedrich Stein nach Wien und verlegte auch ihre Klaviererzeugung hierher („Frere et soeur Stein“). 1802 kam es zur Trennung der Geschwister. Die Klavier-Fabrik unter dem Namen „Nannette Streicher, née Stein“ entwickelte sich zu einer der wichtigsten Wiens. Gleichzeitig trat ihre Tätigkeit als Komponistin und Interpretin zurück. 1812 trat ihr Sohn Johann in die Firma ein, ab 1824 auch im Firmentitel („Streicher Anna & Sohn“).

Ausz., Mitglsch.: Das Ehepaar Streicher gilt als Mitinitiator der Gründung des Musikvereins und in Folge der Gesellschaft der Musikfreunde. Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

W.: Ihr überliefertes Oevre beschränkt sich auf 5 Werke.

L.: DBE, Eitner 1959-60, Gerber 1812-1814, Honegger/Massenkeil 1978-1982, Keckeis/Olschak 1953/54, Lipowsky 1811, Marx/Haas 2001, Wurzbach