Stökl Helene, Stöckl, geb. Boeckel, Ps. Joconde, Constanze (Constantia) v. Franken, Hans Hofer; Schriftstellerin und Kinderbuchautorin

Geb. Brandenburg a. d. Havel, Deutschland, 18.3.1845

Gest. Wien, 19.2.1929

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter (†1856); Vater: Karl Boeckel, Oberlehrer; Schwester: Elise, verh. Linhart (1848-1880), Schriftstellerin, veröffentlichte Novellen und Erzählungen und lebte gleichzeitig mit H. St. in Wiener Neustadt. Nach dem Selbstmord der Schwester gab H. St. zwei Bände Erzählungen mit einer biografischen Skizze von Elise Linhart heraus.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1869 Heirat mit Rudolf Stökl (†1885), Musiklehrer; 3 Kinder (je ein Pfarrer, Jurist, Erzieher).

Ausbildungen: 1863 Lehrerinnenexamen in Bunzlau.

Laufbahn: H. St. arbeitete zunächst ab 1866 in Wiener Neustadt als Erzieherin, wo sie sich auch verheiratete. Nach dem Tod ihres Mannes blieb sie mit ihren Kindern mittellos zurück und sicherte sich mit ihren schriftstellerischen Veröffentlichungen den Lebensunterhalt. Vereinzelt hatte sie bereits seit 1873 publiziert. H. St. schrieb vor allem Jugendbücher, Märchen und Humoresken. Neben ihren zahlreichen Monographien erschienen Erzählungen von ihr im „Bazar“ und in der „Deutschen Zeitung“ (Wien). Weiters war sie Mitarbeiterin der Zeitschrift „Österreichische Deutsche Jugend“ (Reichenberg). Einige ihrer Novellen wurden ins Englische übersetzt. 1893 publizierte H. St. eine Monographie über die österreichische Weltreisende Ida Pfeiffer.

Ausz.: 1890 Ehrengabe der Schwestern-Fröhlich-Stiftung für ihre Jugendschriften. Gemeinsam mit Cora Lauzil veröffentlichte sie illustrierte Kinderreime (1914).

W.: „Aus eigener Kraft. Lebensbilder bedeutender Österreicher unserer Zeit“ (1891), „Die Weltreisen Ida Pfeiffers“ (1893), „Katechismus der weiblichen Erwerbs- und Berufsthätigkeit“ (1897), „Katechismus des Haushaltes“ (1897), „Wie pflegst und erziehst du dein Kind? Ratschläge einer Mutter für junge Mütter unter ärztlicher Durchsicht und Mitarbeit“ (1899), „Wie mache ich mich beliebt? Die Kunst zu gefallen“ (1902), „Im schwarzen Erdteil. Erlebnisse des österreichischen Afrikaforschers Dr. Emil Holub“ (1908), „Von der schönen blauen Adria. Tagebuch eines Knaben über seine Reise an die österreichische Adriaküste von Grado bis Cattaro“ (1908), „Der gute Ton. Ein Brevier für Takt und Benehmen in allen Lebenslagen“ (1921)

L.: BLÖF, Geißler 1913, Giebisch/Gugitz 1964, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Keckeis/Olschak 1953-54, Kosch 1968, Kosel 1902-06, Nigg 1893, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager 1982, Schwab 1949