Stein Nadja, Nadia, geb. Brodskij; Sozialarbeiterin und Pazifistin

Geb. Odessa, Russland (Ukraine), 2.2.1891

Gest. Haifa, Israel, 14.12.1961

Herkunft, Verwandtschaften: Russische Staatsbürgerschaft, danach österreichische, später israelische; Mutter: Louise, geb. Goldstern (1869-1945), ging um 1896 nach Wien, Hebamme, Pensionsinhaberin, 1938 Emigration in die USA; Vater: Michael Brodskij, Ingenieur (†1896); Schwestern: Sylvia Zappler (†1970), Dr.med.dent.; Lydia Gerbel-Grant (*1894), 1938 Emigration in die USA.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Herbert Andor Stein (bis 1925 Ornstein) (1893-1972), Studium an der HAK Wien, Kaufmann, 1932 Emigration nach Palästina, Buchhändler, 1940 geschieden, später USA, Übersetzer für das US-Außenministerium; Tochter: Michaela Louise Aloni (*1922), ging 1932 nach Palästina, M.Sc. (Chemie) Hebrew University.

Ausbildungen: 1912-1916 Studium in Wien, 1916-1919 Studium der Wirtschaftswissenschaften und Soziologie in Zürich.

Laufbahn: Publizistin, Verbandsfunktionärin, Sozialarbeiterin; 1914 Mitgründerin der „Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit“,1921-1924 Leitung von Hilfsprogrammen für Flüchtlinge aus der Ukraine in Rumänien, 1921 Teilnahme an der Gründungsversammlung der Women´s International Zionist Organisation (WIZO) in Karlsbad, Mitgründerin der WIZO in Rumänien; 1924 Reise nach Palästina, 1924 nach Toronto/Kanada zur Organisation von Hilfsprogrammen für jüdische Flüchtlinge, 1925-1926 Direktorin der J.N.F.-Abteilung der Hadassah New York, Korrespondentin der Jüdischen Rundschau Berlin, 1927-1932 Mitgründerin und Direktorin der WIZO Berlin, Mitgründerin der WIZO Ungarn, im Auftrag der WIZO Reisen nach Polen, Rumänien, Ungarn und in die Niederlande; März 1932 nach Palästina zur Produktion von Dokumentar- und Unterrichtsfilmen, 1932-1949 Leiterin der Propaganda- und Presseabteilung der WIZO-Zentrale in Tel Aviv, Palästina-Korrespondentin des WIZO-Hauptorgans Pioneers and Helpers; 1949 in die Niederlande zur Reorganisation der niederländischen WIZO, 1950-52 Delegierte der WIZO in Europa; Studienreisen, 1952 Forschungsstipendium der englischen WIZO zum Studium der sozialen Wohnungsplanung in Israel, 1953 Kommunalstudie für die Stadtverwaltung Haifa, 1952-61 Gründung und Leitung von Kulturzentren für ältere Einwanderer.

Ausz., Mitglsch.: 1955 Auszeichnung des Rotary Club Haifa. Mitglied des Journalistenverbandes, Assn. of Univ. Women.

Qu.: Central Zionist Archiv Jerusalem, Research Foundation of Jewish Immigration, Inc., New York (RFJI).

W.: „Die Chalu“ (1927)

L.: Aloni 1962, ÖNB 2002, Röder/Strauss 1980-1983,