Spötl Maria; Malerin und Bildhauerin
Geb. Landeck, Tirol, 16.9.1898
Gest. Schwaz, Tirol, 29.7.1953
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Maria Elisabeth Geiger. M. Sp. entstammte einer katholischen Beamtenfamilie, ihr Vater war Postdirektor in Schwaz.
Ausbildungen: Sie erhielt ihre Ausbildung an der Staatsgewerbeschule, Abteilung Bildhauerei in Innsbruck, in München unter Leo Samberger und an der Wiener Akademie in der Meisterklasse von Karl Sterrer.
Laufbahn: Nach Schwaz zurückgekehrt, wirkte sie in der elterlichen Wohnung im Palais Enzenberg in großer Zurückgezogenheit als Künstlerin durch viele Jahrzehnte. Durch ihre unzähligen Darstellungen aus der Kindheit und der Passion Jesu Christi bekam sie großen Einfluss auf die katholische Frömmigkeit des Landes Tirol und weit über die Grenzen Österreichs hinaus. Geradezu weltweit bekannt wurde sie durch die „Spötlbildchen“, kleine Andachtsbilder, die von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen geschätzt wurden. Ihr kindlicher Glaube wurde von der liturgischen Bewegung als „religiöser Infantilismus“ bezeichnet.
Der Ars-sacra-Verlag in München sorgte für den Verkauf ihrer Bildchen, ehe sie sich im Jahre 1936 für den Selbstverlag entschied. Die Bilder wurden später auch als Postkarten gedruckt und fanden großen Absatz. Die Verse zu den Abbildungen, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, verfasste M. Sp. selbst. Weniger bekannt ist ihr bildhauerisches Schaffen. Sie schnitzte vor allem Kruzifixe und Krippen, die nach Skandinavien und Übersee verkauft wurden. Ein Herzleiden zwang sie, das Schnitzen frühzeitig aufzugeben und sich nur mehr der Malerei zu widmen.
Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: In Schwaz ist der Maria-Spötl-Weg nach ihr benannt.
L.: Altmann 1953, Egg 1974, Fuchs 1977, Hörhager 1991, Killy 1996a, Kulturberichte aus Tirol 1989, Nr. 345/46, Spötl 1948, Spötl 1953, http://www.geschichte-tirol.com/