Spira-Plank Emma N., geb. Spira, Emma Maria; Lehrerin und Pädagogin
Geb. Wien, 11.11.1905
Gest. Wien, 13.3.1990
Herkunft, Verwandtschaften: Erstes Kind einer assimilierten jüdischen Familie; Vater: Staatsbeamter Emil Spira; Mutter: Doris Langbein; Bruder: Leopold Spira.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Robert Plank (†1984), aus dem Kreis der späteren Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler.
Ausbildungen: Öffentliches Mädchenlyzeum des Schulvereins der Beamtentöchter; Montessori-Kurse in Amsterdam (1924) und Berlin (1927); Lehramtsprüfung für Volksschulen; Analyse bei Annie Reich, Ausbildung zur psychoanalytischen Pädagogin; in San Francisco Masters Degree am Mills College in Child Development.
Laufbahn: Teilnahme an der Jugendbewegung, mit 13 Teilnahme an dem legendären von Eugenie Schwarzwald organisierten Sommerlager in Bad Ischl, mit 16 Leitung einer Pfadfinderinnen-Sommerkolonie, ab 1922 Montessori-Pädagogin im „Haus der Kinder“ in Wien X., bald führende Praktikerin der Wiener Montessori-Bewegung, 1931-38 Leitung und Unterricht der Montessori-Klassen in der Volksschule in der Grünentorgasse, Wien IX.; in London gemeinsam mit ihrem Mann Aufbau eines Heimes für baskische Flüchtlingskinder, das Basque Children´s Home; in San Francisco leitende Funktion in einer reformpädagogischen Schule; 1948/50 Remigration nach Wien als Leiterin eines Special Projects des „American Friends Service Comittee“ mit Ziel des Aufbaus eines Versuchskindergartens nach dem Vorbild des „Hauses der Kinder“ am Rudolfsplatz und der Nacherziehung der Kindergärtnerinnen, Angebot Tesareks, als Inspektorin tätig zu sein, E. S.-P.s Interesse für Lehre konnte in Wien nicht erfüllt werden, da sie keine Lehramtsprüfung hatte; Rückkehr in die USA, 1950-54 Leiterin der Hanna Perkins Nursery School, ein Lehrkindergarten mit schwierigen Kindern; 1950-72 an der Case Western Reserve University in Cleveland, Ohio, zunächst als Assistant Professor, zuletzt Professor Emeritus an der School of Medicine, pädiatrische Abteilung; im Cleveland Metropolitan General Hospital 1955-72 Direktorin des Child Life and Education Program, ein international bekanntes Programm zur psychischen Betreuung von Kindern in Krankenhäusern, Initiierung ähnlicher Programme in anderen Krankenhäusern; 1984 Rückkehr nach Wien, hier wichtige Impulse für die erwachsende Montessori-Bewegung.
Ausz.: 1947 Grace Owen Award des Mills College, 1949 Plakette der Stadt Wien, 1970 Goldmedaille zum 100-jährigen Montessori-Jubiläum.
Qu.: Nachlass: Archiv des Instituts für Reformpädagogik, Pädagogische Akademie des Bundes in Wien; DÖW (Interview mit Emma Plank); Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Aus der Praxis der Montessori-Schule. In: Die Quelle, 77. Jg.“ (1927), „Herbert in der Schule. In: Zeitschrift f. psychoanalytische Pädagogik, 7. Jg., H. 2,“ (1933), „Affektive Förderung und Hemmung des Lernens. In: Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik, 7. Jg., H. 3/4“ (1933), „Emma Berner (Ps.): Eine Einschlafstörung aus Todesangst. In: Zeitschrift f. psychoanalytische Pädagogik, 11. Jg., H. 1“ (1937), „Memories of Early Childhood in Autobiographies. In: The Psychoanalytic Study of the Child, 7. Jg.“ (1953), „Gem. mit Robert Plank: Emotional Components in Arithmetical Learning, as seen through Autobiographies. In: The Psychoanalytic Study of the Child. 8. Jg.“ (1954), „Working with Children in Hospitals“ (1962 „dt.: Hilfen für Kinder im Krankenhaus“ 1973)
Vollständige Bibliographie in: Hammerer, Franz: Maria Montessoris pädagogisches Konzept. Anfänge der Realisierung in Österreich. Jugend u. Volk, Wien, 1997, S. 213-215
L.: Dokumentationsarchiv 1992, Hammerer 1997, ÖNB 2002, Röder/Strauss 1980-1983, Zwiauer 1999, Zwiauer 2002