Spiegel-Adolf Anna Simona, Mona; Medizinerin
Geb. Wien, 23.2.1893
Gest. Philadelphia, Pennsylvania, USA, Dezember 1983 (auch: Chicago, Illinois: http://www.exilarchiv.de/)
Herkunft, Verwandtschaften: Österreichische Staatsbürgerschaft, seit 1934 amerikanische; Mutter: Hedwig Spitzer; Vater: Dr. Jaques (Jacob) Adolf, angesehener Hof- und Gerichtsadvokat; Großvater: Prof. Spitzer, bekannter Mathematiker an der Wiener Technischen Hochschule.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1925 heiratete sie einen Mediziner (Studienkollege).
Ausbildungen: Gymnasialkurse in der Schule von Dr. Schwarzwald, 1913 Gymnasialmatura; ab WS 1913 Studium der Medizin an der Universität Wien, 23.12.1918 Promotion; nach der Promotion Inskription an der philosophischen Fakultät der Universität Wien, Absolvierung der vorgeschriebenen Praktika am Institut für angewandte und medizinische Chemie.
Laufbahn: Während ihrer Studienzeit drei Jahre am Institut für Histologie und Bakteriologie beschäftigt, davon zwei Jahre als Demonstratorin, mehrere Semester halbtags am Institut für angewandte medizinische Chemie beschäftigt, physiologisch-chemische und qualitativ-analytische Forschung; nach der Promotion Tätigkeit in der Prosektur der Krankenanstalt Rudolfstiftung unter Prof. Paltauf, danach am neurologischen Universitätsinstitut unter Prof. Marburg; 9.3.1919 Eintritt in das Universitätslaboratorium für physikalisch-chemische Biologie, seit 1.2.1923 als unbesoldete Assistentin. In den folgenden Jahren durch Abhaltung von Kursen Beteiligung am Unterrichtsbetrieb des Institutes; ab 1927 am Laboratorium für Lichtbiologie und Lichtpathologie unter Prof. Hausmann am physiologischen Institut der Universität Wien, Studium der Anwendungsmöglichkeiten der physikalischen Chemie und Kolloidchemie auf medizinische Fragestellungen; Zwei Jahre am serotherapeutischen Institut unter Prof. Kraus und im Rahmen der medizinischen Moorkommission des Volksgesundheitsamtes tätig; Präsentation ihrer wissenschaftlichen Arbeiten auf Kongressen, 1930 dreimonatige Vortrags- und Studienreise nach Nordamerika; Votum der letzten Sitzung des Professorenkollegiums auf ihr Ansuchen um Verleihung der Venia Legendi: 22 Ja- gegen 2 Nein-Stimmen, 4.7.1931 Ernennung zur Privatdozentin für angewandte medizinische Chemie mit besonderer Berücksichtigung der biologisch-physikalischen Chemie und medizinischen Kolloidchemie; 1.1.1931 Ruf als Professorin an die Temple University, Philadelphia, Einrichtung des Faches der physikalischen und der Kolloidchemie, Vorstand des Instituts bis zu ihrer Pensionierung 1966. Enge Freundschaft mit der ebenfalls nach den USA emigrierten Juristin Marianne Beth.
Qu.: UA Wien; ÖSta, AdR, AVA; WStLa. Autobiografischer Text mit Porträtbild in: Führende Frauen Europas. Neue Folge. Hg. v. Elga Kern. Ernst Reinhardt Verlag, München 1930, S. 52-63.
W.: Zwischen 1917 und 1930 erschienen 43 wissenschaftliche Arbeiten.
L.: Embacher 1991, Heuer 2006, Horn 2002, ÖNB 2002, Wininger Bd. 7, www.rootsweb.com, http://ub.meduniwien.ac.at/, http://www.exilarchiv.de/