Sinic Elisabeth, geb. Gross, gesch. Macher; Kassierin und Widerstandskämpferin
Geb. Graz, Stmk., 22.7.1907
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus armen Verhältnissen, wuchs bei einer Pflegemutter auf.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Albert Sinic.
Freundschaften: August Pirker, Berufsrevolutionär, 1935-1936 besuchte er die Leninschule in Moskau, er begann 1938 mit der Errichtung kommunistischer Zellen in Österreich.
Ausbildungen: Volksschule.
Laufbahn: Arbeitete hauptsächlich als Kassierin. War zunächst als Sozialdemokratin in der Gewerkschaft aktiv, schloss sich Anfang der 1930er Jahre der KPÖ an. Zwischen 1934 und 1938 illegale politische Tätigkeit, die sie auch nach dem „Anschluss“ fortsetzte. Sie arbeitete mit Johann Janeschitz und Fritz Kreuzmann zusammen. Letzerer erwies sich als Gestapo-Spitzel. E. S. konnte ihn enttarnen, indem sie ein Flugblatt, das für ihn bestimmt war, mit einem Nadelstich kennzeichnete und es bei einem Verhör wiedererkannte. Sie verfasste Flugschriften und verteilte illegales Propagandamaterial der KPÖ. Sie stellte Streuzettel mit der Überschrift „Des Österreichers Weihnachtsbaum“ her, auf denen ein Weihnachtsbaum mit „Dachau“, „Henkerbeil“, „Judenstern“ u. ä. behängt war. Am 23.2.1939 wird sie verhaftet und am 5.7.1940 vom OLG zu zwei Jahren und zwei Monaten Zuchthaus verurteilt, Entlassung 1942, danach aus Gründen der Konspirativität in geringerem Umfang weiterhin politisch aktiv.
Qu.: Datenbank OLG, DÖW.
L.: Baier 1987, Brauneis 1974, Berger 1985