Seeberg Stella; Wirtschaftswissenschafterin

Geb. Dorpat, Russland (Tartu, Estland), 14.7.1901

Gest. 1979?

Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Universitätsprofessors Alfred Seeberg (1863-1915) und seiner Frau Marie, geb. Walter.

Ausbildungen: 1920 Abitur an der gymnasialen Studienanstalt in Rostock, anschl. Studium der Volkswirtschaft und Psychologie an den Universitäten Rostock, Kiel und München. 1924 Promotion an der Universität München „summa cum laude“ (Diss.: „Die Berufsberatung, eine Analyse ihrer Möglichkeiten und Grenzen“).

Laufbahn: November 1925 bis Juni 1926 arbeitete St. S. in der Rechtsabteilung der „Deutschen Werke“ in Kiel, August 1927 bis Februar 1928 Praktikantin im Arbeitsamt München, danach Hauslehrerin auf einem mecklenburgischen Gut. Oktober 1928 bis Juli 1931 Dozentin an der Wohlfahrtsschule des Pestalozzi-Fröbelhauses in Berlin für Volkswirtschaft, Psychologie und Pädagogik. 1931/32 Hauslehrerinnenstelle an der deutschen Botschaft in Moskau. November 1932 bis Juli 1936 Assistentin am Agrarinstitut in Rostock, ab 1934 Mitglied versch. NS-Organisationen (Aug. 1934 „NS Rechtswahrerbund“, Mai 1935 „NS Volkswohlfahrt“, Dez. 1936 „NS Frauenwerk“), mit Beginn des Weltkrieges bis Sept. 1942 stellvertretende Leitung der agrarpolitischen Abteilung des Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts in Berlin. 1939 Habilitation an der dortigen Fakultät. Ab Herbst 1942 Lehrbeauftragte für Volkswirtschaftslehre an der Universität Graz. Ab Oktober 1944 Dozentin für Statistik und Volkswirtschaftspolitik, als Reichsdeutsche am 28. September 1945 außer Dienst gestellt. 1948 bis 1958 Lehrbeauftragte an der Evangelischen Akademie Hermannsburg/Loccum, ab 1961 Lehrbeauftragte an der Universität Göttingen, 1964 bis 1971 Dozentin für Politische Ökonomie (Agrarpolitik, Sozialpolitik) ebd.

W.: Veröffentlichungen in „Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik“ und „Berichte über Landwirtschaft“, „Dorfgemeinschaft in 300 Jahren – gemeinsam mit den Bewohnern des Bauerndorfes Kuhbier“ (1938), „Ländliche Stammesbildung und Sozialstruktur. Eine volkswirtschaftlich-biologische Untersuchung des Landvolkes in der Prignitz“ (1942)

L.: Kernbauer 1996, Kernbauer 2002