Schwarz Sofia; Sekretärin und Stalin-Opfer
Geb. Wien, 4.11.1902
Gest. Butovo, SU, 5.2.1938

Sofia Schwarz wurde 1902 in Wien geboren, sie war jüdischer Herkunft. Ihr Vater war Lagerleiter einer Aktiengesellschaft, die Mutter arbeitete in einer Schulküche. Unter welchen Umständen sie nach Absolvierung eines Gymnasiums Anfang der zwanziger Jahre nach Russland gelangte, ist unbekannt. Sie arbeitete bis April 1936 in einem Konservatorium als Sekretärin, war sowjetische Staatsbürgerin.

Als sie am 5. Oktober 1937 in Moskau verhaftet wurde, war sie gerade arbeitslos und lebte bei ihrem Mann Valentin Tichanovič, der an einem Theater beschäftigt war. Sofia Schwarz wurde beschuldigt, Mitglied einer konterrevolutionären, trotzkistischen Terrororganisation zu sein und dem Militärattaché der japanischen Botschaft namens Savamoto, mit dem ihr ein Verhältnis unterstellt wurde, Unterlagen über das sowjetische Militärbudget geliefert zu haben, die sie von dem Mitarbeiter des Volkskommissariats für Finanzen A. A. Rešetnikov (Александр Антонович Решетников, er war psychisch krank und wurde am 17. Februar 1938 erschossen) erhalten haben sollte. Sofia Schwarz wurde am 24. Jänner 1938 zum Tode verurteilt und am 5. Februar 1938 in Butovo bei Moskau erschossen.

Qu.: DÖW – Datenbank Österreichische Stalin-Opfer (GARF, lists.memo.ru)
https://www.doew.at/erinnern/biographien/oesterreichische-stalin-opfer-bis-1945/stalin-opfer-s/schwarz-sofia