Schrott Maria

geb. Mall; Hotelbesitzerin, Fremdenverkehrspionierin und Kunstgewerblerin

Geb. Kaltern, Tirol (Caldaro s. strada di vino/Kaltern a. d. Weinstraße, Italien), 23.1.1853
Gest. Merano/Meran, Italien, 12.5.1934

LebenspartnerInnen, Kinder: 1880 Heirat mit Alois Schrott (1838-1902), Realitätenbesitzer, Fremdenverkehrspionier und Versicherungsagent; Tochter: Henriette Pelzel v. Staffalo (1877-1962), Schriftstellerin; Sohn: Othmar Schrott (1883-1963), Bildhauer.

Laufbahn: M. Sch. verbrachte ihre Jugendjahre in Bozen, übersiedelte dann nach Innsbruck, wo sie heiratete. Ihr Mann erwarb 1886 das weitgehend verfallene Schloss Forst (Vorst) bei Meran. M. Sch. war sowohl am Entwurf als auch bei der Ausführung des Wiederaufbaus dieses Schlosses, das 1896 wieder verkauft wurde, maßgebend beteiligt, ebenso wie am Ausbau des Schlosses Freudenstein bei Eppan. 1892 erwarb das Ehepaar Grundstücke auf dem Höhenzug des Mendel oberhalb von Kaltern und eröffnete dort auf 1362 m Seehöhe 1896 das „Grand Hotel Penegal“ mit rund 200 Betten eines der wenigen Großhotels im alpinen Raum Tirols. Das Hotel war „in einfacher Eleganz ohne Luxus“ gehalten, wurde aber besonders wegen des Rundblicks sehr geschätzt. Nach dem Tod ihres Mannes führte M. Sch. das Hotel für ein Jahrzehnt sehr erfolgreich allein. 1919 zog sich M. Sch. nach Meran zurück und widmete sich ihren kunsthandwerklichen und kulturhistorischen Interessen. Bereits 1892 hatte sie eine längere Monographie über Schloss Forst mit ausführlichen baugeschichtlichen Ausführungen verfasst. In den letzten Lebensjahren arbeitete sie an einer Chronik von Kaltern im 19. Jahrhundert, mit anschaulicher Beschreibung der dörflichen Verhältnisse. Neben der autodidakten heimatkundlichen Forschung war M. Sch. kunstgewerblich tätig, bekannt waren ihre dekorativen Stickereien an Vorhängen, Tischdecken und Polstern. Die Fremdenverkehrspionierin gehört, wie Emma Hellenstainer und Elise Überbacher, zu den herausragendsten Unternehmerinnen in Tirols Tourismus.

Werke

„Schloß Forst bei Meran“ (1892)

Literatur / Quellen

L.: Herzberger 1992, ÖBL, Der Schlern, 15, 1934, Dolomiten 22.5.1934, Innsbrucker Zeitung 23.5.1934, Meraner Zeitung 10.7.1896

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