Schönfeldt Luise

Schönfeld, Luise Reichgräfin von, geb. Neumann; Schauspielerin

Geb. Karlsruhe, Baden (Deutschland), 7.12.1818
Gest. Rabensburg, NÖ, 17.10.1905

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Schauspielerehepaar Karl Neumann und Amalie Haizinger; Schwester: Adolphine Neumann (1822-1844), Schauspielerin.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1857 Heirat mit Karl (Filipp Hilmar Adolf) Reichsgraf von Schönfeld(t), (1828-1886), Offizier; Sohn: Rudolf (1864-1950).

Ausbildungen: L. v. Sch. erhielt eine sorgfältige Erziehung und Schauspielunterricht bei ihrer Mutter.

Laufbahn: L. v. Sch. wurde nach ihrer Ausbildung ans Hoftheater in Karlsruhe engagiert (ab 1835), war aber auch auf Gastspielen, u. a. in Breslau und besonders am Wiener Hofburgtheater (1838) so erfolgreich, dass sie 1839 von Deinhardtstein an diese Bühne verpflichtet wurde. L. v. Sch. war eine ideale Darstellerin naiver und sentimentaler Lustspielliebhaberinnen und zählte am Hofburgtheater bald zu den ersten Kräften des Ensembles und zu den Lieblingen des Wiener Publikums. Laube schätzte sie als Mensch und Künstlerin und Eugene Scribe war von ihrem graziösen und geistreichen Spiel begeistert. 1856 suchte sie wegen ihrer bevorstehenden Heirat um Pensionierung an und stand im Dezember dieses Jahres als Lorle in Charlotte Birch-Pfeiffers „Dorf und Stadt“, zum letzten Mal auf der Bühne. Nach ihrer Heirat zog sie nach Graz, in ihrem Haus verkehrten viele bedeutende Persönlichkeiten, wie Anastasius Grün, Karl v. Holtei, Theodor Graf Heussenstamm, Klara Schumann, Josef Lewinsky, Eduard Devrient u. a.

v. Sch. trat in ihrer 17-jährigen Zugehörigkeit zum Burgtheater in 200 verschiedenen Rollen auf und brillierte v. a. in den Lustspielen Bauernfelds, etwa als Auguste in „Großjährig“ oder Priska in „Krisen“, sowie in französischen Konversations- bzw. Gesellschaftsstücken oder als Adelheid in Gustav Freytags „Die Journalisten“. Zu ihrem Repertoire gehörten aber auch die Beatrice in Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ und Franziska, bzw. Minna in Lessings „Minna von Barnhelm“ (als Franziska wirkte sie 1854 im Rahmen der Münchner „Mustervorstellungen“ Dingelstedts mit). Sie trat auch als Laura in Laubes „Karlsschüler“ und Abigail in Scribés „Das Glas Wasser“ und Aline in seinen „Fesseln“ auf.

Ausz.: 1840 Hofschauspielerin.

Werke

„Erinnerungen, mitgeteilt von H. Bettelheim-Gabillon. In: Österreichische Rundschau 5“ (1905/06, auch in: A. Haizinger; Gräfin L. S.-Neumann, Biographische Blätter, ges. von H. Bettelheim-Gabillon. 1906), „Zwei Landsmänninnen. Briefwechsel zwischen L. Gräfin v. S.-Neumann und H. Villinger“ (1906

Literatur / Quellen

Qu.: Handschriftensammlung, WStLb

L.: Alth o. J., Anschütz 1866, Bauernfeld 1923, Devrient 1967, Eisenberg 1903, Kosch 1949 ff., Laube 1959, Mansfeld 1961, ÖBL, Wurzbach

BiografieautorIn: