Schönfeld Louise
Geb. Karlsruhe, Baden (Karlsruhe, Deutschland), 19.9.1826
Gest. Tulln, NÖ, 16.5.1903
LebenspartnerInnen, Kinder: 1847 Heirat mit Karl Schönfeld (1819-1885), Schauspieler und Regisseur, Sohn eines Schauspielerehepaars, langjähriges Ensemblemitglied des Hoftheaters in Karlsruhe (ab 1845), gemeinsam mit seiner Frau 1872 an das Wiener Stadttheater engagiert, ab 1873 in erster Linie Regisseur. Er genoss Laubes Vertrauen und Freundschaft, sodass dieser ihn auch kurzfristig als Vertreter einsetzte. 1879/80 war er, zwischen Laubes zweiter und dritter Direktionstätigkeit, Mitglied des Regiekollegiums, das die Theatergeschäfte führte. 1880 zog er sich von der Bühne zurück. Sohn: Franz Julius (1851-1932), ursprünglich Bankangestellter, ging dann, von Laube entdeckt, ebenfalls zur Bühne.
Laufbahn: L. Sch. wirkte ab 1843 durch fast drei Jahrzehnte am Großherzoglichen Hoftheater in Karlsruhe, wo sie im Rollenfach der jugendlichen Liebhaberin besonders im klassischen Repertoire, etwa als Goethes Klärchen und Gretchen, als Amalia in Schillers „Die Räuber“, Thekla im „Wallenstein“, als Käthchen von Heilbronn, aber auch als Abigail (Augustin-Eugene Scribe „Das Glas Wasser“) zum Publikumsliebling wurde, in späteren Jahren jedoch, etwa unter der Direktion Eduard Devrients (ab 1852), häufiger in Lustspielen auftrat. 1867 gastierte sie als Herzogin von Marlborough („Das Glas Wasser“) am Hofburgtheater in Wien. 1872 wurde sie von H. Laube an das Stadttheater in Wien geholt, wo sie sich dem Publikum in einer Mutterrolle (Christiane in Gustav zu Pulitz´ „Die böse Stiefmutter“) vorstellte. L. Sch. gehörte am Stadttheater in Wien unter Laube zu den gefragtesten Ensemblemitgliedern, eine ihrer erfolgreichsten Rollen war die Frau Tjälde in Björnstjerne Björnsons „Ein Fallissement“. 1880 wurde L. Sch. ans Burgtheater engagiert, wo sie, die Frauen aller Stände überzeugend darstellen konnte, den Großteil des Repertoires von Amalie Haizinger übernahm und als Bärbel in Charlotte Birch-Pfeiffers „Dorf und Stadt“ debütierte. Einer ihrer letzten Rollen war die Mutter Bolana in Adolf Wilbrandts „Der Meister von Palmyra“. 1896 zog sie sich von der Bühne zurück.
Ausz.: 1883 Hofschauspielerin.
Werke
Literatur / Quellen
Qu.: Evangelisches Pfarramt, St. Pölten, NÖ.
L.: Alth o. J., Eisenberg 1893, Eisenberg 1903, Kilian 1893, Kosch 1949-58, Laube 1875, ÖBL, Schiferer 1966, Tyrolt 1899