Schneider Gertrude

geb. Hirschhorn; Historikerin

Geb. Wien, 27.5.1928
Gest. 7.9.2020

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Pinkas und Charlotte Hirschhorn, geb. LeWinter; Schwester: Rita; die Familie wohnte im 14. Wiener Bezirk; der Vater wurde am Tag vor der Befreiung im KZ Buchenwald ermordet.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet; Kinder: David Mark (*1953), Kernphysiker; Barbara Phyllis (*1954), Chirurgin; Peter Andrew (*1960), Korvettenkapitän und Professor für Marketing.

Ausbildungen: 1938 der Schule verwiesen, konnte sie nur mehr die für jüdische Kinder zugelassenen Schulen besuchen. Besuch von Abendschulen, Mathematikstudium am City College in New York, 1970 Abschluss mit dem B.S. magna cum laude, 1972 M.S.; Studium der Modernen und Mittelalterlichen Geschichte an der Graduate School of the City of New York, 1973 Promotion in Geschichte an der City University of New York (CUNY).

Laufbahn: 1942 in das Ghetto von Riga deportiert, überlebte die KZ Kaiserwald und Stutthof. Im Juni 1945 Rückkehr nach Wien; 1947 Emigration in die USA. Zur Zeit der Familiengründung Buchhalterin in der Firma ihres Mannes; Arbeit als Sekretärin; 1972-77 Gastlektorin in der Erwachsenenbildung am Herzl Institute, Vortragsreihen über den Holocaust u. a. für Lehrer; 1970-80 Assistant and Associate Professor, Supervisor of Student Teacher sowie Field Work Counselor am City College of New York, 1975-80 Adjunct Assistant Professor am EXCEL Department der Fordham University, 1980-82 Koordinatorin von nichtakademischer Arbeit am Graduate School and University Center (CUNY), Gründung und Leitung des Graduate Center Business Seminar, Computerseminare für StudentInnen und AbsolventInnen, 1982 Ernennung zum Assistant Placement Director des CUNY, 1985-95 Associate Placement Director des Graduate School and University Center (CUNY); seit 1974 Tätigkeit für die Ph.D. Alumni Association of CUNY, bis 1977 Mitglied des Board of Directors, bis 1979 Schatzmeister, bis 1983 Vizepräsidentin, danach Präsidentin der Vereinigung ehemaliger Studenten der CUNY; ab Oktober 1995 ein Jahr lang Chefredakteurin der deutschsprachigen, amerikanisch-jüdischen Exilzeitschrift „Der Aufbau“, 1984-98 Herausgeberin des „Jewish Latvian Kurier“; als Überlebende des Rigaer Ghettos Mitwirkung in dem Film „Shoah“ von Claude Lanzmann, im Film „The Story of two Ghettos“ für die United States Holocaust Commission, Mitwirkung in den Fernsehsendungen „60 Minutes“, „Midday Life“, „News“, „Crime Watch“, „Jewish Spectrum“ sowie in „Eye on New York“, 1997 Bericht über Adolf Eichmann am Historical Channel.

Ausz.: 1992 und 1993 Forschungsauszeichnungen durch die Research Assn. der City of New York.

Werke

„The Riga Ghetto, 1941-44. Diss.” (1973), „The Two Ghettos in Riga, Latvia, 1941-1943. In: Dobroszycki, Lucjan/Gurock, Jeffrey S. (Hg.): The Holocaust in the Soviet Union. Studies and sources on the destruction of the Jews in the Nazi-occupied territories of the USSR, 1941-1945” (1993), „Erinnerungen. Häftlingsnummer J61811, in Stutthof und Außenlagern vom 9. August bis 10. Februar 1945, Todesmarsch 10. Februar 1945 bis 10. März, Tag der Befreiung durch die Rote Armee. In: Kuhn, Hermann (Hg.): Stutthof. Ein Konzentrationslager vor den Toren Danzigs“ (1995), „Journey Into Terror. Story of the Riga Ghetto” (1979, dt. „Reise in den Tod. Deutsche Juden in Riga 1941-1944“), „Muted Voices. Jewish Survivors of Latvia Remember” (1987), „The Unfinished Road. Jewish Survivors of Latvia Look Back” (1991), „Exile and Destruction. The Fate of Austrian Jews, 1938-1945” (1995)

Literatur / Quellen

Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB.

L.: Adunka 1996, Fellner/Corradini 2006, ÖNB 2002, Wurzinger 2002

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