Schmidt, Latinisierte Namensform: Faber
16./17. Jh.
Sie war die Tochter eines evangelischen Predigers. 1598 heiratete sie den Buchdrucker und -händler Hans Schmidt (Johannes Faber), der Geselle beim Drucker Bartsch gewesen war (diesem war 1578/79 wegen Verbreitung protestantischer Drucke die Offizin gesperrt worden) und seit 1579 die landschaftliche Offizin im Dienst der protestantischen Stände betrieb. Da ihm der Druck und Verkauf von Schmähschriften gegen den Papst nachgewiesen wurde, musste er im Zuge der Gegenreformation unter Erzherzog Ferdinand 1599 Graz verlassen, nachdem er zweimal verhaftet worden war. Seine Frau führte das Geschäft zunächst weiter, aber auch bei ihr fanden Durchsuchungen und Konfiskationen protestantischer Drucke statt, und ab 1600 durften Druckereien nur mehr mit landesfürstlicher Genehmigung errichtet und betrieben werden. Sch. begab sich 1600 – unter Zurücklassung des Gerätes, das Eigentum der Stände war – nach Steyr, wo aber keine Drucke mehr nachgewiesen sind.