Schikaneder Eleonore
Geb. Hermannstadt/Nagyszeben, Siebenbürgen (Sibiu, Rumänien), 17.2.1751
Gest. Wien, 22.6.1821 (gestorben im Gebäude des Theaters an der Wien)
LebenspartnerInnen, Kinder: 1777 Heirat mit Johann Joseph (Emanuel) Schikaneder (1751-1812), Trennung nach ihrem Engagement in Pressburg; 2. verheiratet mit Johann Friedel (†1789), Schriftsteller und Schauspieler, 1788 bis 1789 Direktor des Wiener Freihaustheaters.
Laufbahn: E. Sch. debütierte etwa 1770 in Innsbruck, wo sie auch 1773 nachweisbar ist. 1776 war sie Mitglied der Theatertruppe des Andreas Schopf in Augsburg, nach ihrer Heirat verband sich ihre Theaterlaufbahn − mit einer Unterbrechung − mit der ihres Mannes. 1777 traten beide in die Truppe Josef Mosers ein, die Emanuel 1778 als Direktor übernahm. Spielorte waren u. a. Nürnberg, Augsburg, Stuttgart, 1780 Laibach, Klagenfurt, Linz, schließlich bis 1781 Salzburg, wo es auch zu engem Kontakt mit der Familie Mozart kam. E. Sch. reüssierte besonders in der Titelrolle von Josef August v. Törrings „Agnes Bernauerin“ und als Rosina in Emanuel Schikaneders „Die Lyranten“ wie auch sonst oft mit diesem als Partner. Ihr Repertoire war zu dieser Zeit äußerst umfangreich und umfasste fast alle Theatergattungen. Sie spielte Erste Liebhaberinnen, Heldinnen, Bäuerinnen, junge und naive Mädchen, übernahm auch mit Erfolg Gesangsrollen und tanzte. Nach Salzburg folgten Aufenthalte in Laibach, Graz (Sommer 1781 und 1782) und Pressburg. Mit ihrem neuen Lebenspartner Johann Friedel und ihrem Schwager Urban Schikaneder gründete sie 1785 eine Schauspieltruppe, die bis 1788 in Wiener Neustadt, Klagenfurt, Triest und Laibach nachweisbar ist. Sie unterstützte Friedel in seinem Direktorsposten am Wiener Freihaustheater und wurde von ihm zu seiner Universalerbin eingesetzt. Nach dem Tod von Friedel versöhnte sie sich mit Emanuel, wohl auch deshalb, weil ihr alleine die Führung des Theaters nicht bewilligt worden wäre und leitete in der Folge mit ihm das Theater. Sie trat auch weiterhin noch in Hauptrollen auf. Sie blieb auch in der Zeit seines finanziellen, später auch psychischen, Niedergangs an seiner Seite. Für 1815 ist für sie noch ein günstig aufgenommener Gastauftritt im Theater an der Wien bezeugt.
Werke
Literatur / Quellen
L.: Blümml 1923, Castelli 1914, Eisenberg 1903, Gallerie von Teutschen Schauspielern und Schauspielerinnen 1910, Honolka 1984, Komorzynski 1951, ÖBL, Rommel 1952, Schikaneder 1934, Wurzbach, www.musiklexikon.ac.at, http://www.freiebuehnewieden.at/