Schidloff, Margot
Psychoanalytikerin
M. Sch. wurde als Tochter von Arthur Schidloff, Kaufmann und Johanna in Wien geboren.
Sie studierte ab 1932 an der Universität Wien Psychologie. Sie durfte jedoch ihre abgeschlossene Dissertation nach dem „Anschluss“ 1938 nicht zur Approbation einreichen. Erst nach mehreren Gesuchen an Fakultät, Rektorat und Unterrichtsministerium wurde ihr erlaubt, sich am 2. Juli 1938 zu den Abschlussprüfungen („Rigorosen“) in Psychologie anzumelden. Ihre Dissertation „Die Entwicklung der Materialbehandlung bei Mädchen vom 8. – 15. Lebensjahr mit besonderer Berücksichtigung des 11. – 15. Lebensjahres“ wurde am 12. Oktober 1938 approbiert. Nach Ablegen der Rigorosen konnte sie ihr Studium am 31. Oktober 1938 im Rahmen einer „Nichtarierpromotion“ abschließen, bei gleichzeitig ausgesprochenem Berufsverbot im gesamten Deutschen Reich.
Obwohl es Hinweise für eine erfolgreiche Emigration von M. Sch. gibt – sie scheint in der Liste der emigrierten inländischen KandidatInnen und TeilnehmerInnen an den Lehrgängen für PädagogInnen am Wiener Psychoanalytischen Lehrinstitut 1937/38 auf – und eine Emigration 1939 nach Großbritannien in der Literatur angegeben wird, wurde M. Sch. Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Sie wurde im Mai 1942 nach Maly Trostinec deportiert und ermordet.
Werke
Literatur / Quellen
Mühlleitner, E.: Biographisches Lexikon der Psychoanalyse. Die Mitglieder der Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft und der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1902-1938. Tübingen, 1992.
Reichmayr, J.: Spurensuche in der Geschichte der Psychoanalyse. Frankfurt am Main, 1994.
Weitzel, U.: Psychologinnen in Wien. Wien, 2000.
Shoah Datenbank
Gedenkbuch für die Opfer das Nationalsozialismus an der Universität Wien: www.gedenkbuch.univie.ac.at