Schedl, Charlotte E.
Zoologin und Holzschutzforscherin
Ch. E. Sch. ist die erste Tochter von Karl E. Schedl (1898-1979), österr. Zoologe und Forstentomologe, und dessen Frau Herta, geborene Tretzmüller. Ihr Bruder Wolfgang D. war ebenfalls als Zoologe tätig.
Ch. E. Sch. absolvierte drei Jahre lang die Oberschule in Hannoversch-Münden, Deutschland, und legte 1942 die Matura in Kassel an der Jacob-Grimm-Schule ab. Im Sommersemester 1942 nahm sie das Studium der Zoologie und Botanik mit den Schwerpunkten Zoologie, Entomologie, Systematik, Physiologie, Mikrobiologie und Mineralogie an der Universität Göttingen auf. Im Winter 1942 wechselte sie jedoch an die Universität Wien. Im März 1944 wurde Ch. E. Sch. zum Arbeitsdienst und Kriegseinsatz in Niederösterreich einberufen. Nach ihrer Entlassung Ende März 1945 kehrte Ch. E. Sch. zu ihrer Familie zurück und verbrachte das Kriegsende bei ihren Großeltern in Lienz, Osttirol. Im Jahr 1948 setzte sie ihr Studium an der Universität in Graz am Zoologischen Institut bei Professor Karl von Frisch, Professor Umrath, Professor Reisinger, Systemische Botanik bei Professor Widder und bei Professor Weber in Pflanzenphysiologie fort. Ihre Promotion erfolgte am 8. Mai 1951.
Unter der Leitung von Forstdirektor Elsässer in der Abteilung Forstschutz, Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Graz, war Ch. E. Sch. von 1951 bis 1956 als Sekretärin tätig. Von 1956 bis zu ihrer Pensionierung 1984 arbeitete sie in der Abteilung Holzschutz des Österreichischen Holzforschungsinstitutes in Wien u. a. unter der Leitung von Professor Kurt Lowag. Dort befasste sie sich mit biologischen Problemstellungen z. B. Schädlingen an verbautem Holz, Prüfung von Käfer- und Schwammbefall in Wohnhäusern, Kellern und Dachböden, mit der Erprobung verschiedener Holzschutzmittel sowie Imprägnierversuchen im Labor und im Freiland. Weiters beschäftigte sie sich mit der Imprägnierbarkeit von Holz, der Hemmwirkung von Span- und Holzfaserplatten gegen Pilzbefall, dem wirksamen Holzschutz im Holzbau, Schutzmittelarten und entsprechenden Behandlungsmethoden. Im Zuge dieser Forschungen wurden Hausbock- und Anobienschäden in verschiedenen Klimazonen Österreichs vom Neusiedlersee bis in die Hochtäler Tirols untersucht sowie vorbeugende Maßnahmen bei nachträglichen Dachausbauten getroffen. Zudem war sie einige Semester als Lektorin für Holzschutzfragen an der Universität für Bodenkultur in Wien bestellt. In Ihrer Pension war Ch. E. Sch. lange Zeit in einigen Gremien des Holzschutzes aktiv.
Werke
Beiträge zur Biologie und Epidemiologie des Fichtennestwicklers (Epiblema tedella CL.). Dissertation, Zoologisches Institut, Universität Graz, 1951.
Gem. mit Schedl, K. E.: Der Fichtennestwickler (Epiblema tedella CL.). Landesforstinspektion Klagenfurt, 1951.
Der Kleine Pappelbock – ein Schädling unseres Pappelholzes. Holzforschung u. Holzverwertung. Wien, 1957.
Bericht über die 7. Holzschutztagung der DGfH am 5. und 6. Oktober 1961 in Berlin-Dahlem. Holzkurier, Wien, 1961.
Bericht über die 7. Holzschutztagung der DGfH am 5. und 6. Oktober 1961 in Berlin-Dahlem. Holzforschung u. Holzverwertung, Wien, 1962.
Gem. mit Lohwag, K.: Zur Frage der Imprägnierarbeit von Lärchenkernholz. Holzforschung u. Holzverwertung, Wien, 1963.
Holzschutz in Haus und Hof Holzschutzmittel und einfache Holzschutzverfahren. Praktische Landtechnik, Sondernummer: Landwirtschaftliches Bauwesen, 1968.
Holzschutz im Fensterbau. Österr. Zimmermeister, Wien, 1969.
Holzschutz von Fußböden. Allg. Bauzeitung (Merkblatt), Wien, 1970.
Gem. mit Neusser, H.: Verhalten von einigen Span- und Faserplattentypen gegenüber Pilzen. Holzforschung u. Holzverwertung, Wien, 1970.
Untersuchungsergebnisse über die Hemmwirkung von Kupfer-Chrom-Arsenverbindungen gegenüber Moderfauleerregern. Holzforschung u. Holzverwertung, Wien, 1971.
Exportbedingungen für Australien und Neuseeland. Erfordernisse an Verpackungsmaterial aus Holz. Austropack, Wien, 1971.
Mastenimprägnierung: Ergebnisse von Tränkversuchen mit Schwarzkiefern. Holzforschung u. Holzverwertung, Wien, 1973.
Holzschutz ohne Gift. Eindrücke von der 13. Holzschutztagung der DGfH. Holz-Kurier, Wien, 1974.
Holzschäden im Dachstuhl: was kann man dagegen tun? Der Österreichische Zimmermeister, Wien, 1974.
Der Holzschutz in Normen und Bauordnungen, Schutzmittelarten und Behandlungsmethoden für Holz und Holzwerkstoffe; das Österreichische Holzschutzmittelverzeichnis sowie Richtlinien für die Sanierung von Holz bei Schädlingsbefall. Allgemeine Holzrundschau, Wien, 1976.
Vorläufiges Ergebnis von Untersuchungen über den Hausbockbefall in Österreich. Der Österreichische Zimmermeister, Wien, 1978.
Nutzen und Risken. Für den Praktiker notiert auf der 15. Holzschutztagung. Holz-Kurier, Wien, 1979.
Maßnahmen zum nachträglichen Dachausbau. Österr. Holzforschungsinstitut der Österreichischen Gesellschaft für Holzforschung, Wien, 1979.
Befallsgefahr durch Schädlinge auf Dachstühlen und Empfehlungen für die Sanierung oder den vorbeugenden Holzschutz beim Dachausbau für Wohnzwecke. Holzrundschau, Wien, Heft 805/806: 228–231, 1980.
Gem. mit Solar, F. / Silbernagel, H.: Wirksamer chemischer Holzschutz im Hochbau. Holzforschung u. Holzverwertung, Wien, 1980.
15. Intern. Holzschutztagung in Kiel. Neues auf dem Holzschutzsektor. Der Österreichische Zimmermeister, Wien, 1980.
Maßnahmen zum nachträglichen Dachausbau. Der Österreichische Zimmermeister, Wien, 1980.