Sagan Leontine

(Ps.), geb. Schlesinger, verh. Fleischer; Schauspielerin und Regisseurin

Geb. Budapest, Ungarn, 13.2.1889
Gest. Pretoria, Südafrika, 19.5.1974

LebenspartnerInnen, Kinder: 1918 Heirat mit Dr. Viktor Fleischer.

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Josef Schlesinger; Mutter: Emma Fasal.

Ausbildungen: Grundschulbesuch in Wien und Johannesburg. Um 1900 Schauspielausbildung bei Max Reinhardt am Deutschen Theater.

Laufbahn: Engagements u. a. an Theatern in Dresden, München, Wien und längere Zeit in Frankfurt/Main und Berlin. Sie unterrichtete an der Schauspielschule in Frankfurt und am Deutschen Theater in Berlin. Als Regisseurin inszenierte sie eine Reihe von Bühnenstücken von Autorinnen und 1931 den international erfolgreichen Film „Mädchen in Uniform“ (1931; nach Christa Winsloes Internatsdrama „Gestern und heute“). Der Film war ausschließlich weiblich besetzt und Bahn brechend für sein Porträt einer lesbischen Liebesbeziehung. 1932 führte sie in Großbritannien gemeinsam mit Zoltan Kordas Regie beim Film, „Men of Tomorrow“ und kehrte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht mehr nach Deutschland zurück. Sie ging auf Südafrika-Tournee und inszenierte Operettenproduktionen in London, Glasgow, New York und anderen Städten. 1939 bis 1942 war sie als Regisseurin in Capetown und Johannesburg tätig, wo sie das Nationaltheater Johannesburg mitbegründete. Nach 1943 gestaltete sie Produktionen für Theater und BBC in London und kehrte in den 1950er Jahren als Regisseurin und Impresario zurück nach Südafrika.

Ausz.: 1932 Löwe von San Marco, Filmfestival Ven

Werke

W.: „Lights and Shadows: The Autobiography of Leontine Sagan. Ed. and annotated by Loren Kruger“ (1996, dt.: „Licht und Schatten – Schauspielerin und Regisseurin auf vier Kontinenten“, hg. v. Michael Eckardt, 2010). Filme: „Mädchen in Uniform“ (1931), „Men of Tomorrow„ (1932)

Literatur / Quellen

Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB

L.: Cargnelli/Omasta 1993, Eckardt 2010, Foster 1995, Heuer Bd. 1, Röder/Strauss 1980-1983, Trapp/Mittenzwei 1999, Walk 1988, Wikipedia

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