Sadovnik Anna
Geb. 15.6.1909
Gest. Unterpetzen, Kärnten, 25.4.1945
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Luka Sadovnik (*1906); Schwiegermutter: Franciska Sadovnik, geb. Dlopst (*1868); Kinder: Franziska (*1932), Viktor (*1941), Bogomir (*1944).
Laufbahn: Die Kärntner Slowenin lebte und arbeitete auf ihrem Bauernhof, dem „Peršmanhof“ in Unterpetzen b. Eisenkappel in Kärnten. Der Peršmanhof der Familie Sadovnik wurde ein wichtiger Stützpunkt der PartisanInnen im Zweiten Weltkrieg. Hier ereignete sich in den letzten Kriegstagen, am 25. April 1945, eines der furchtbarsten NS-Verbrechen an der Kärntner Zivilbevölkerung. Aufgrund einer Anzeige, die einen Viehdiebstahl durch PartisanInnen meldete, zogen Teile der 4. Kompanie des I. Bataillons des SS- und Polizeiregimentes 13 zum Peršmanhof. Dort überraschten sie eine Gruppe lagernder PartisanInnen. Die Polizisten beschossen den Hof der Familie Sadovnik. Ob es von Seiten der PartisanInnen Gegenwehr gab, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Jedenfalls ergriffen die PartisanInnen die Flucht. Aus späteren Vernehmungen der beteiligten Polizisten geht hervor, dass nach dem Abzug des größeren Teils der Polizeieinheit eine kleinere Gruppe Polizisten nochmals zum Hof zurück kehrte und elf Familienmitglieder der Familie Sadovnik und Kogoj, sie, ihren Mann, die Großmutter, die Schwägerin und sieben Kinder im Alter von acht Monaten bis 15 Jahren erschossen, den Hof ausraubten und in Brand steckten. In den Jahren 1946-49 kam es zu Ermittlungen am Landesgericht Klagenfurt, diese wurden jedoch eingestellt und gegen die Täter wurde kein Prozess eröffnet.
Ausz.: Es gibt eine Gedenktafel am Friedhof von Ebendorf. Der Hof wurde vom Verband der Kärntner Partisanen wieder aufgebaut und eine Gedenkstätte errichtet. 1982 wurde ein kleines Museum installiert.
Werke
Literatur / Quellen
L.: BLÖF, Brauneis 1974, Fein 1975, Tidl 1982, www.persman.at