Rosthorn Paula von, geb. Pichler; Soldatin
Geb. Wien, 1873
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete 1895 den österreichischen Gesandten Dr. Arthur von Rosthorn (*1862), stammte aus einer wohlhabenden Industriellenfamilie, studierte unter anderem Sinologie und war später beim Seezolldienst tätig.
Laufbahn: Brach mit ihrem Mann kurz nach der Hochzeit nach China auf, lebte mit ihrem Mann, der sich den sinologischen Studien widmete in Peking im Gesandtschaftsgebäude. Sie spielte im Jahre 1900 während der Kämpfe um das Gesandtschaftsviertel in Peking eine aktive Rolle bei der Verteidigung, pflegte die Verwundeten, übernahm Botendienste und die Verpflegung und half mit, Barrikaden auszubauen. Sie galt für die Moral der Verteidiger als „unschätzbar wertvoll“. Kurz danach schrieb sie einen Augenzeugenbericht. Nach einem kurzen Erholungsaufenthalt in Wien kehrte das Ehepaar wieder nach Peking zurück. 1906 ließ sich Arthur von Rosthorn nach Teheran versetzen, nach der Gründung der Republik China im Jahre 1912 kehrte er nach Peking zurück und blieb bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges dort. Arthur von Rosthorn arbeitete als Professor für chinesische Sprache und Philosophie an der Universität, musste aber als erklärter Nazigegner 1938 seine Lehrtätigkeit aufgeben.
Ausz.: Ritter der französischen Ehrenlegion, Kaiser Franz Joseph verlieh ihr in Anerkennung ihrer Verdienste die 1873 gestiftete Kriegsmedaille.
Qu.: Originalniederschriften im Privatarchiv von Thomas Pinschof.
L.: Pechmann 2001, Preston 2001, www.bmlv.at/karriere/frauen/