Rolf Elli; Kostümbildnerin und Kostümkundlerin
Geb. Wien, 1.2.1913
Gest. Wien, 15.2.2000
Ausbildungen: Aufgrund ihrer Kinderzeichnungen wurde sie im Jahr 1930 von Professor E. J. Wimmer-Wisgrill in seine Klasse für Mode und Textilarbeiten an der Kunstgewerbeschule in Wien aufgenommen. 1938 Diplom. Eine Einladung der Meisterschule für Mode in München lehnte sie ab, denn sie wollte Wien nicht verlassen.
Laufbahn: Begann schon als Kind zu zeichnen, organisierte Stehgreiftheateraufführungen mit Freundinnen und entwarf Ankleidepuppen. Schon als Schülerin erhielt sie Aufträge für Modeentwürfe, arbeitete an einigen Ausstellungen mit. Sie beschäftigte sich ausgiebig mit dem Maskenkostüm, arbeitete für Schulfeste und für Feste in der Secession. Aufträge von Modefirmen aus dem In- und Ausland folgten. Neue Anregungen holte sie sich bei ihren Reisen nach London und Paris. Ihre Urlaube verbrachte sie in Jugoslawien, wo sie sich für die Volkstracht zu interessieren begann. Sehr bald begann sie auch österreichische Trachtendarstellungen zu sammeln. Bei der Weltausstellung in Paris 1937 wurde die österreichische Tracht als „Mode à la Tyrolienne“ bekannt. Später war sie als Kostümbildnerin und als Kostümkundlerin tätig. Sie übernahm 1939 die Klasse für „Allgemeine Formenlehre“ an der Wiener Kunstgewerbeschule. 1941 bis 1943 Leiterin des Pflichtfaches Aktzeichnen. Sie übernahm auch zahlreiche Illustrationsaufträge für Verlage. Nach dem Zweiten Weltkrieg stattete sie zahlreiche Wiener Bühnen aus. Sie fertigte auch für die Salzburger und Bregenzer Festspiele, für die Wiener Festwochen und für Ballette von Grete Wiesenthal Entwürfe an. Sie übernahm und rettete die Kostümsammlung der Kunstgewerbeschule und entwarf auch ein Kostümsystem. 1968 wurde das Institut für Kostümkunde an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien gegründet.
Ausz.: 1938 Diplom für Modeentwurf und Modegraphik, Lobmeyr-Preis. 1969 Ernennung zum Hochschulprofessor.
W.: „Entwicklungsgeschichte des Kostüms“ (1979)
L.: Kürschner 1956, ÖBL, Rolf 1983