Rettich (Rettigová) Henriette; Sängerin
Geb. Přelauč/Přelouč (Tschechien), 10.6.1813
Gest. München, Bayern, Deutscher Bund (Deutschland), 14.9.1854
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: J. A. Rettig (1774-1844), Schriftsteller und Beamter; Mutter: M. D. Rettigová, geb. Artmann (1785-1845), Schriftstellerin.
Ausbildungen: Wurde schon von Jugend an für den Gesang ausgebildet.
Laufbahn: Koloratursopran von meisterhafter Technik und Leichtigkeit der Stimme, jedoch schwächere dramatische Begabung; H. R. trat 1834 in das Ensemble des Prager Ständetheaters ein, an dem sie bis 1839 blieb. 1834 nahm sie als Liduska an der Premiere der für das tschechische Nationalbewusstsein so bedeutsam gewordenen Posse „Fidlovacka“ von K. Tyl, Musik von F. Skroup, teil. Dann sang H. R., nach kurzem Wirken in Wien, am Landestheater in Graz, 1842 bis zu ihrem Tod am Hof- und Nationaltheater in München. Die Rolle der Margarete v. Valois in Meyerbeers „Die Hugenotten“ war H. R.s Glanzpartie.
Hauptrollen: Elektra (W. A. Mozart, Idomeneo), Konstanze (ders., Die Entführung aus dem Serail),
Königin der Nacht (ders., Die Zauberflöte), Gretchen (G. A. Lortzing, Der Wildschütz), Adina (G. Donizetti, Der Liebestrank), Bertha (J. Meyerbeer, Der Prophet), Eudoxia (J. F. Halévy, Die Jüdin).
L.: Almanach für Freunde der Schauspielkunst 1838-43, Eisenberg 1903, Grandauer 1878, ÖBL, Teuber 1888, Wurzbach, Zenger 1923, Bohemia, 23., 27., 30.8.; 1., 3., 8., 13., 17.9.1844, NMZ 18.9.1854, PZ 19.9.1854