Prießlitzerin Barbara; Witwe
Geb. wohl zwischen 1630 und 1640
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Verdacht auf ein Verhältnis mit dem ehemaligen Forstmeister Philipp Berger.
Laufbahn: Als die Witwe B. P. im Mai 1672 vor dem Amtsgericht Kremsmünster aussagt, sind schon eine Reihe von Verhören bzw. Befragungen mit ihrem Personal bzw. dem des Forstmeisters vorausgegangen. B. P. steht im Verdacht der Fornication (Unzucht). Es werden verschiedene Personen aus dem Umfeld der B. P. und der Forstmeister befragt, etwa ihre Dienstmädchen Magdalena Westendorfferin (20 J.) und Barbara Maria Winkelbeurin (15 J.), Magdalena Pühringerin (eine beim Forstmeister in Dienst stehende Witwe) und Barbara Pluemfelderin (40 J., früher in des Forstmeisters Diensten). Diese sagen zwar aus, dass sie den Forstmeister öfters zu später Stunde in „der Prießlitzerin Zimmer hinein, aber nit herauß gehen gesehen”. Der Forstmeister, der erst nach mehrmaliger Ladung vor Gericht erscheint, leugnet und versucht, den Ruf derjenigen Frauen, die ihn belasten, nachhaltig zu beschädigen, indem er ihnen unzüchtigen Lebenswandel vorwirft und den Verdacht auf Fornication ausstreut. B. P., eine angesehene und wohlhabende Witwe im Ort, setzt sich schließlich mit ihrem Leugnen durch, der Prozess wird niedergeschlagen.
Qu.: OÖLA/Stiftsarchiv Kremsmünster (div. Herrschaften)/Herrschaft und Amt Kremsmünster/Verhörprotokolle der Hofrichterei 1672-1674, Nr. 234, Fol. 40ff.
L.: Nekolny 2001
Carina Nekolny