Pohl-Rüling Johanna; Physikerin

Geb. Wien, 29.6.1918

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Egon Pohl, Physiker, enge Zusammenarbeit; zwei Kinder.

Ausbildungen: 1940 Promotion in Physik an der Universität Wien (Diss.: „Über die Energie der Gamma-Strahlung, die bei der Anlagerung von langsamen Neutronen an den Cd-Kern emittiert werden“).

Laufbahn: Die politische Lage verhinderte ihre Anstellung an einem universitären Institut, 1940-43 Gmelininstitut der Deutschen-Chemischen Gesellschaft in Berlin, Bearbeitung wissenschaftlicher Literatur für Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie, gleichzeitig freie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Physikalischen Institut der Universität Innsbruck, 1944/45 freie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wiener Institut für Neutronenforschung, nach 1945 Physikalisches Institut der Universität Innsbruck, 1952/53 Forschungsinstitut Gastein der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1953-57 Instituto Nationale di Fisika in Padua, 1958-78 Leitung der Radiologischen Abteilung am Forschungsinstitut Gastein, zahlreiche Auslandsaufenthalte, z. B. 1966/67 Bestellung als technische Assistentin an der katholischen Universität in Rio de Janeiro im Rahmen der IAEA, 1978 Pensionierung, ab 1979 freie Mitarbeiterin am Institut für allgemeine Biologie, Biochemie und Biophysik, Koordinatorin von internationalen Forschungsprogrammen, ab WS 1980/81 Vorlesungen an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg. Das Zentrum der Forschungstätigkeit von J. P.-R. bildete die Auseinandersetzung mit natürlicher Radioaktivität.

W. u. a.: „Die bei der Anlagerung langsamer Neutronen an Cadmiumkernen emittierte Gamma-Strahlung. In: Sitzungsber. Österreichische Akademie der Wissenschaften IIa 149“ (1940), „Gem. mit Steinmaurer, R.: Kerntrümmer und langsame Mesotronen in der kosmischen Strahlung. In: Sitzungsber. ÖAW IIa 151“ (1942), „Gem. mit Gheri, H.: Neues Verfahren zur Messung von Krümmung und Streuwinkeln von Nebelkammerbahnen. In: Acta Physica Austriaca II“ (1948), „Gem. mit Scheminsky, F.: Die Alphastrahlung der Gasteiner Warzen- und Knöpfchensinter. In: Tschermaks mineral. u. petrogr. Mitt. 2“ (1951), „Gem. mit Fasoli, U., Modena, I., Pohl, E.: The differential and directional positiv excess of mesons at sea-level. In: Nuovo Cimento X-6” (1957), „Gem. mit Pohl, E.: Physikalische und physikalisch-radiologische Messungen im Thermalstollen. In: Scheminsky, F. (Hg.): Der Thermalstollen von Badgastein-Böckstein“ (1965), „Gem. mit Pohl, E.: Die Strahlenbelastung der Bevölkerung von Badgastein, Österreich. In: Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck 57” (1969), „Gem. mit Scheminsky, F.: Die Tätigkeit des Forschungsinstitutes Gastein der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Jahre 1972. Sonderdruck im Selbstverlag aus Gastein aktuell“ (1974), „Gem. mit Pohl, E., Steinhäusler, F., Hofmann, W.: Methodisches zur Messung und Berechnung der Strahlenexposition des Menschen durch natürliche Quellen ionisierender Strahlung am Beispiel einer Untersuchung an der Bevölkerung der Stadt Salzburg. In: Jahrestagung des österreichischen Verbandes f. Strahlenschutz Wien“ (1976), „Gem. mit Fischer, P., Pohl, E.: Einfluß erhöhter Umweltradioaktivität und beruflicher Strahlenbelastung auf die Chromosomenaberrationen in den Lymphocyten des peripheren Blutes. In: Tagesber. Österr.-Ungar. Tagung über biomedizinische Forschung, Seibersdorf/Austria“ (1977), „Gem. mit Pohl, E.: Dose distribution in the human organism due to incorporation of radon and decay products as a base for epidemiological studies. In: Proc. International Radon Specialist Meeting on ‚The Assessment of Radon Daughter Exposure and Related Biological Effects’, Rome” (1982)

L.: Bischof 1998, Bischof 2002