Pliseis Maria, geb. Wagner, verw. Ganghör; Näherin, Säuglingsschwester und Widerstandskämpferin
Geb. Wolfsegg, OÖ, 15.8.1920
Gest. 9.1.2004
M. P. wurde als einzige Tochter der Familie Wagner am 15. August 1920 in Wolfsegg geboren. Die Familie übersiedelt vorerst nach Ried im Innkreis, dann nach Bad Ischl. Nach dem Besuch der Hauptschule absolvierte M. P. eine zweijährige Fachschule als Näherin, ab 1938 lässt sie sich als Säuglingsschwester ausbilden, arbeitet im diesem Beruf in Linz, dann in einem Erziehungsheim in einem Heim für schwer erziehbare Kinder in Gleink, dort lernt sie Walter Ganhör (fällt am 21.10.1941) kennen, 1941 Hochzeit, 3.8.1941 Geburt des Sohnes Peter Ganhör, 1942 Beitritt zur KPÖ, in Bad Ischl Kontakte zur Widerstandsbewegung, ab Herbst 1943 unterstützt sie diese aktiv. Sie hatte die Aufgabe Lebensmittel, Rauchwaren und Sanitätsmaterial von den Spendern abzuholen und zu den einzelnen Depots der Widerstandsbewegung zu bringen. Manchmal nahm sie auch ihren kleinen Sohn mit um so unauffällig, als Familienausflug getarnt, ihre Aufgabe erfüllen zu können. Ihre Wohnung dient auch als Umschlagplatz und Depot für die, hauptsächlich von Frauen durchgeführten, Hilfslieferungen an die Partisanen.
1956 heiratet sie Sepp Pliseis (1913-1966), Spanienkämpfer, kehrt über Frankreich 1941 zurück ins Salzkammergut, er wird verhafte und in das KZ-Außenlager Vigaun bei Hallein gebracht von wo er 1943 flüchten kann. Er versteckte sich in den Bergen und organisierte von dort aus die Widerstandsgruppe „Willy“, später „Fred“. Nach dem Krieg ist er Beamter der Stadtgemeinde Bad Ischl.
M .P. ist von 1961-1970 als Schneiderin tätig und bis 1969 Betriebsobfrau der Kleiderfabrik Frey. Ab 1970 arbeitet sie im KPÖ- Bezirkssekretariat Gmunden. Ferner ist sie Mitglied des KZ-Verbandes und des Bundes Demokratischer Frauen.
L.: Berger 1985, Gugglberger, 2006
Karin Nusko