Paunovic Nadine; Schuldirektorin, Parteifunktionärin und Nationalrätin

Geb. Sarajewo?/Bosnien Herzegowina, 30.4.1903

Gest. Klosterneuburg, NÖ, 3.8.1981

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Militärjurist, starb bald nach N.s Geburt; Mutter: in zweiter Ehe mit einem österreichischen Offizier verheiratet; 1 Bruder.

Ausbildungen: Volksschule; 1922 absolvierte sie die Lehrerinnenbildungsanstalt Wien, 1924 Lehrbefähigungsprüfung für 8-klassige Volksschulen, 1925 Ergänzungsmatura am RG Mödling; Studium der Anglistik und Germanistik an der Universität Wien, 1929 Promotion zum Dr.phil., 1930 Lehramtsprüfung für Mittelschulen.

Laufbahn: Seit 1922 in der katholischen Jugendbewegung und der katholischen Frauenorganisation (KFO) tätig, Gegnerin des italienischen Faschismus und des Nationalsozialismus, ab 1930 Mittelschullehrerin, 1934 im Frauenreferat und Mutterschutzwerk der VF tätig; 1938 aus politischen Gründen außer Dienst gestellt, arbeitete als Arbeiterin in einer Miederfabrik. Während der NS-Zeit Unterstützung ausländischer Arbeiter und Verfolgter, Verbreitung von Auslandsnachrichten, zahlreiche Verhöre, Vorladungen und Hausdurchsuchungen. Nach 1945 Mittelschuldirektorin der Mädchenmittelschule Klementinengasse, Hofrat; Aufbau des „Österreichischen Frauenbundes“, dessen Vorsitzende sie wurde; in der christlichen Arbeiter- und Angestelltenbewegung tätig; Abgeordnete zum Nationalrat ÖVP 19.12.1945-8.11.1949, Bundesobmann-Stellvertreterin der ÖVP; Vorstandsmitglied der Liga für Menschenrechte, publizistische Tätigkeit.

Qu.: IfZ Wien, Nachlass Motzko, Tagblattarchiv (Personenmappe).

W.: „Hildegard Burjan. In: Österr. Monatshefte, Juni 1947“, „Olga Rudel-Zeynek. In: Österr. Monatshefte, Jg. 4, H.12, Sept. 1949“

L.: BLÖF, Handbuch Bundes/Nationalrat 1946, Parlamentarierinnen, Wer ist Wer in Österreich 1951, Die Österreicherin, Jg. 1, Heft 2, Dez. 1945, Die Presse, 25.8.1981