Niese „Hansi“ Johanna, verh. Jarno; Schauspielerin
Geb. Wien, 10.11. (30.1.) 1875
Gest. Wien, 4.4. (1.5.) 1934
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Papierfabrikant.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1899 Heirat mit Josef Jarno (†1931), Schauspieler und Theaterdirektor.
Ausbildungen: Bürgerschule Mariahilf. Als Schauspielerin Autodidaktin.
Laufbahn: H. N. trat schon als Kind (1886) in einem Speisinger Wirtshaus in der kleinen Truppe des Schauspielers Lejeune auf und debütierte ohne vorherigen Schauspielunterricht 1891 am Stadttheater Znaim. Nach Engagements auf verschiedenen Saisontheatern und Bühnen kam sie 1893 durch A. Müller-Guttenbrunn als Soubrette ans Wiener Raimundtheater. Im Jahr 1899 wechselte sie an das Theater in der Josefstadt unter der Leitung von Josef Jarno, wo sie sich zur großen Charakterkomikerin und einer der stärksten Persönlichkeiten des Wiener Theaterlebens entwickelte. H. N. trat an fast allen Wiener Sprechbühnen in Stücken u. a. von Ludwig Anzengruber, Gerhart Hauptmann, Franz Molnár, Johann Nestroy, Ferdinand Raimund und Arthur Schnitzler auf. Ebenso war sie in verschiedenen Possen und in Operetten zu sehen (etwa 1907 als „Försterchristl„), häufig auch als Partnerin von Alexander Girardi. Auslandsgastspiele führten sie in die Schweiz und nach Deutschland. Im Stummfilm nur wenig beschäftigt, brachte ihr erst der Tonfilm große Erfolge (u. a. in „Die große Liebe“, 1931; „Husarenliebe“, 1932).
Ausz.: Denkmal beim Volkstheater Wien; Verkehrsflächenbenennung: Wien 1190, Hansi-Niese-Gasse, seit 1935. Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
Qu.: Tagblattarchiv/Personenmappe.
L.: BLÖF, Czeike 1974, Czelechowski 1947, Doublier 1955, Gruber 2002, Kosch 1953, Kosel 1902-06, ÖBL, Planer 1929, Wladika 1960, Wikipedia, http://www.josefstadt.org/, www.aeiou.at