Nelken Dinah, eigentl. Bernhardina Ohlenmacher-Nelken, geb. Schneider; Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Kabarettistin

Geb. Berlin, Deutschland, 16.5.1900
Gest. Berlin, Deutschland, 14.1.1989

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Schauspieler; Bruder: Rolf Gero Schneider, Maler.

Ausbildungen: Lyzeum.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratete Ohlenmacher; Sohn: Peter Nelken (1919-1966), Widerstandskämpfer und Journalist.

Laufbahn: In den 1920er Jahren erste Erfolge mit Kurzgeschichten und Feuilletons für die Berliner Presse. Gründete 1928 mit ihrem Bruder in Berlin das literarisch-politische Kabarett „Die Unmöglichen“. Zog in den 1920er Jahren in die Künstlerkolonie Wilmersdorf. 1936 wegen ihrer konsequent antifaschistischen Haltung freiwillige Emigration nach Wien, wo sie zahlreiche Filmdrehbücher schrieb und auch als Kabarettistin tätig war. In Zusammenarbeit mit ihrem Bruder, dem Maler Rolf Gero Schneider schrieb und gestaltete sie den heiter-ernsten Briefroman „Ich an Dich“ (1936). In der Art einer losen Fortsetzung erschien das Tagebuch „Ich an mich“ (1952). D. N. floh nach der Annexion Österreichs über Jugoslawien nach Italien und kehrte 1950 wieder nach West-Berlin zurück. Engagierte sich für die Initiative „Künstler für den Frieden“. D. N. wurde vor allem als unterhaltsame Erzählerin bekannt. Ihre gesellschaftskritische und antifaschistische Haltung prägten eher ihre jüngeren Werke. Sie war auch Film-, Fernseh- und Funkautorin, schrieb Essays und Lyrik.

Ausz.: Zahlreiche Preise, u. a. Viktor Scheffel (1920), P.E.N. (1954), Literatur-Preis des Kulturministers der DDR (1954).

Qu.: Tagblattarchiv/Personenmappe.

W.: „Die Erwachenden. Roman“ (1925), „Eineinhalb Zimmer Wohnung. Roman aus der Künstlerkolonie, unter dem Namen Bernhardine Schneider“ (1933), „Ich an Dich. Roman“ (1936, verfilmt unter dem Titel „Eine Frau wie du“ 1939), „Ich an mich, ein Tagebuch. Roman“ (1951, verfilmt 1952 u. d. T. „Tagebuch einer Verliebten“), „Spring über deinen Schatten, spring! Roman“ (1954, Neufassung u. d. T. „Geständnis einer Leidenschaft“ 1955), „Addio amore. Roman“ (1957), „Von ganzem Herzen, ein heiter-ironischer Roman“ (1964), „Das angstvolle Heldenleben einer gewissen Fleur Lafontaine. Roman“ (1971), „Die ganze Zeit meines Lebens, Geschichten, Gedichte, Berichte“ (1977/78), „Lyrischer Lebenslauf einer dichtenden Dame. Roman“ (1988)

L.: Kürschner 1988, Seeber 2003, Wikipedia, http://www.kuenstlerkolonie-berlin.de/