Najmájer Marie von; Lyrikerin und Dramatikerin

Geb. Buda, Ungarn (Budapest, Ungarn), 3.2.1844
Gest. Bad Aussee, Stmk., 25.8.1904

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: F. v. Najmájer (†1854), Hofrat.

Ausbildungen: In Wien erlernte M. v. N. die deutsche Sprache und erhielt gründlichen literarischen und musikalischen Unterricht.

Laufbahn: M. v. N. zeigte schon früh schriftstellerisches Talent und war in ihrer ursprünglichen Neigung zu Gedankenlyrik von den Dichtungen Schillers beeinflusst. Seit Herausgabe ihrer ersten Gedichtsammlung war sie als freie Schriftstellerin tätig und nahm aktiv an der Bewegung zur sozialen Besserstellung und geistigen Emanzipation der Frau teil. Sie war Förderin des Vereins für erweiterte Frauenbildung in Wien, veranlasste u. a. die erste Stipendiumsstiftung für weibliche Studierende an der Universität Wien und trug zur Gründung eines Pensionsfonds für Schriftstellerinnen und Künstlerinnen bei. M. N. setzte sich auch in ihren Schriften für die Rechte der Frau ein. Von Interesse ist auch M. v. N.s Interesse für den Bahaismus: Das Leben der persischen Dichterin Tahira Qurrat al-‚Ayn, die als erste Frau die Lehren des Bab annahm und dafür auch den Märtyrertod starb, inspirierten sie zu dem Epos „Gurret-ül-Eyn“. Es signalisiert den Beginn der Emanzipation der Frauen und die Loslösung der Jünger des Bab vom koranischen Gesetz.

Qu.: Tagblattarchiv/Personenmappe; Wienbibliothek.

W. u. a.: „Schneeglöckchen. Gedichte“ (1868), „Gedichte. Neue Folge“ (1872), „Gurret-ül-Eyn. Ein Bild aus Persiens Neuzeit in 6 Gesängen“ (1874), „Gräfin Ebba. Ein Gedicht“ (1877), „Eine Schwedenkönigin. Roman“ (1882), „Johannisfeuer. Eine Dichtung“ (1888), „Der Stern von Navarra. Historischer Roman“ (1900), „Der Göttin Eigenthum“ (1901), „Kaiser Julian. Trauerspiel in 5 Akten“ (1904), „Hildegund. Ännchen von Tharau. Der Goldschuh. Dramat. Nachlaß“ (1907)

L.: Brümmer 1913, Eisenberg 1893, Giebisch/Gugitz 1964, Käfer 2005, Kosch 1968, Kosch 1953, Mattes 1992, ÖBL, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Wikipedia: Marie von Najmajer und der Bahaismus, www.onb.ac.at/ariadne/