Mittag-Fodor Etel, geb. Fodor; Fotografin und Grafikerin
Geb. Agram, Kroatien (Zagreb, Kroatien), 28.12.1905
Gest. Wynberg, Südafrika, 2005
LebenspartnerInnen, Kinder: 1930 Heirat mit Ernst Mittag.
Ausbildungen: 1925-28 besuchte E. M.-F. die private Kunstgewerbeschule Almos Jaschik in Budapest und ließ sich an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien zur Gebrauchsgrafikerin ausbilden. Im September 1928 bestand sie schließlich die Abschlussprüfung. Hiernach wechselte sie nach Absolvierung des Vorkurses von Josef Albers in die Druck- und Reklamewerkstatt, der ab 1929 die neu gegründete Fotoklasse unter der Leitung des Berliner Fotografen Walter Peterhans angegliedert wurde. Bei Peterhans erlernte E. M.-F. grundlegende fotografische Techniken.
Laufbahn: Am Bauhaus entstanden erste Fotografien – Portraits von Kommilitonen und Freunden – und Stillleben, in denen sich deutliche Parallelen zu Peterhans’ Werk abzeichnen. 1930 heiratete E. M.-F. ihren Bauhaus-Kommilitonen Ernst Mittag. Nachdem sie persönliche Differenzen mit ihrem Lehrer Peterhans hatte, verließ sie im April 1930 das Bauhaus und kehrte vorerst zurück in die ungarische Heimat. Zum Abschluss der Studien ihres Mannes kehrte das Ehepaar ans Bauhaus zurück; E. M.-F. arbeitete ab diesem Zeitpunkt schon als selbständige Fotografin und Gebrauchsgrafikerin in Berlin, später in Budapest und ab 1938, nach ihrer Emigration, in Südafrika. Im Alter von beinahe 70 Jahren begann sich E. M.-F. für die Weberei zu interessieren, vertiefte ihr Wissen und unterrichtete das Weberei-Handwerk schließlich noch bis zu ihrem Tode 2005 in Südafrika. Insgesamt entstanden ca. 30 Wandbehänge (keiner davon größer als 1 m x 0,5 m), deren Muster sie genauestens plante. Die notwendigen Garne und Wollreste sammelte sie überall. Keinen der Wandbehänge verkaufte E. M.-F., tatsächlich verschenkte sie diese ausschließlich an Verwandte und Bekannte.
W.: „Not an unusual Life, for the Time and the Place“ (1980)
L.: ÖNB 2002, Wikipedia