Menz Meta, verh. Weigel; Schlagwerkerin, Tänzerin und Ballettmeisterin
Geb. München, Bayern (Deutschland), 11.4.1906
Gest. Wien, 10.1.1990
Herkunft, Verwandtschaften: Als Tochter des Architekten Ludwig Menz war M. M. die Schwester der Pianistin, Cembalistin und Reiseschriftstellerin Julia Menz sowie die Schwägerin der Trickfilmzeichnerin, Graphikerin und Kinderbuchillustratorin Susi Weigel, deren Bruder sie 1941 heiratete.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Hans Weigel war Cafetier des Kaffeehauses „Koralle“ in Wien (9., Porzellangasse 39).
Ausbildungen: Obwohl M. M. die Aufnahmeprüfung an der Münchner „Akademie der bildenden Künste“ bestanden hatte, besuchte sie statt dessen ab April 1926 Mary Wigmans Dresdner Schule für modernen Tanz, wo sie nach dreijähriger Ausbildung und Erhalt der Lehrbefähigung selbst Geräuschrhythmik unterrichtete, für die sie schon in den Jahren zuvor bei Wigmans Soloauftritten verantwortlich war.
Laufbahn: Seit Ende der 1920er Jahre war M. M. Schlagwerkerin und Tänzerin in Mary Wigmans Truppe. Im Sommer 1930 wirkte sie beim Münchner Tänzerkongress in dem vom Schweizer Schriftsteller Albert Talhoff geschaffenen und von Mary Wigman choreografierten Weihespiel „Totenmal“ als Tänzerin mit.
Anfang der 1930er Jahre begleitete M. M. gemeinsam mit dem Pianisten Hanns Hastings Wigman auf zwei mehrmonatigen Amerika-Tourneen und sorgte mit diversen Schlaginstrumenten, wie Gongs, Zimbeln, Trommeln und Klanghölzern, für die musikalische Begleitung der Tänze.
Zwischen 1934 und 1936 war M. M. 1. Solotänzerin am Stadttheater in Münster (Westfalen). Anschließend war sie 1. Solotänzerin und stellvertretende Tanzmeisterin an den Städtischen Bühnen in Freiburg im Breisgau. Anlässlich der Olympia-Festspiele tanzte sie 1936 erneut in der Mary-Wigman-Gruppe in Berlin und studierte daneben bei Tatjana Gsovsky.
Ende 1939 übersiedelte M. M. nach Wien, wo sie im August 1941 den Cafetier Hans Weigel heiratete. Zwischen September 1941 und September 1942 war sie Ballettmeisterin und Solotänzerin am Stadttheater in Baden bei Wien. Anschließend hat sie im Café Koralle, dem Kaffeehaus ihres Mannes, mitgearbeitet, das in Wien wegen des großen Angebotes an in- und ausländischen Zeitungen und Zeitschriften, den Modeheften sowie der Tanzbar ein Begriff war.
In den 1980er Jahren versuchte M. M., Archive, Bibliotheken und Verlage für die Übernahme und Aufarbeitung ihres Vorlasses sowie des Nachlasses ihrer 1944 verstorbenen Schwester Julia zu begeistern. Ihre Anregung fand aber geringes Interesse, weshalb nach ihrem Tod der Großteil von Julia Menz‘ Nachlass sowie M. M.s eigene tanztheater- und musikhistorisch interessante Sammlung über ihre Wigman-Zeit nahezu vollständig verloren gegangen sind.
Qu.: Rollettmuseum-Stadtarchiv, Stadtgemeinde Baden. Historischer Film: Mary Wigman tanzt (1932). Musik: Hanns Hasting, Meta Menz. Production year: 1932. Atlantic-Film Hans Arnau & Co., Berlin, für Reichsbahnzentrale für den deutschen Reiseverkehr, Berlin. Musik: Hanns Hasting, Meta Menz. Deutsche Zensurfreigabe: 17.3.1932. Zensurfreigabe-Nr.: 31234 (Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin). Filmdaten: 35mm, sound, 268 m. Deutsche Titel der aufgeführten Tänze: Seraphisches Lied, Pastorale, Sommerlicher Tanz, Hexentanz.
L.: Deutsches Bühnenjahrbuch 1935-1945, Sorell 1986, Wigman 2004, Seinfel 1931, The Emporia Daily Gazette 1933
Andreas Weigel